BANGKOK: Warathaphon Waratyaworrakul, auch bekannt als „Boss Paul“, der Vorstandsvorsitzende von The iCON Group Co., Ltd., erschien am Samstag (12. Oktober 2024) um 13.20 Uhr mit seinem Anwalt bei den Ermittlern des Central Investigation Bureau (CIB). Dies erfolgte nachdem gegen ihn aufgrund zahlreicher Beschwerden über betrügerische Investitionspraktiken Anklage erhoben worden war. Warathaphon äußerte sich tief betroffen und drückte sein Bedauern aus, insbesondere nachdem er von den Schicksalen der Opfer, darunter Berichte über Selbstmorde, erfahren hatte.
Er betonte seine Absicht, das Gerichtsverfahren durchzustehen und erklärte, seine späte Stellungnahme solle seine Aufrichtigkeit und den Wunsch nach Transparenz demonstrieren. Weiterhin sagte er zu, im Falle von finanziellen Verlusten und Todesfällen einen unparteiischen Vermittler zu engagieren, dem die Öffentlichkeit vertraue, um den Betroffenen Gerechtigkeit zu verschaffen und ihnen Unterstützung anzubieten.
Auf Nachfrage eines Reporters nach der Rolle von Prominenten im Management des Unternehmens, entschied sich Warathaphon, keine Details öffentlich zu machen und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Zu den finanziellen Verlusten äußerte er, dass sowohl das Unternehmen als auch die Opfer ihre Beweise vorlegen müssten, damit ein faires Urteil gefällt werden könne. Er betonte jedoch, dass die juristische Klärung dieser Angelegenheit abgewartet werden müsse.
„Ich bekenne mich unschuldig“, erklärte Warathaphon. „In den letzten sechs Jahren hätte ich nie gedacht, dass Online-Verkäufe dieser Art illegal sein könnten. Viele andere Unternehmen betreiben ähnliche Geschäftsmodelle erfolgreich, und ich bin nicht der Erste, der diese Geschäftsidee verfolgt.“
Zuvor hatte die Polizei auf Anordnung des Strafgerichtshofs neun Standorte der iCON Group in Bangkok und den umliegenden Provinzen durchsucht, um weitere Beweise zu sichern. Dabei lag der Fokus auf der Beschlagnahmung von Dokumenten, die Aufschluss über die tatsächliche Geschäftstätigkeit des Unternehmens geben sollen – insbesondere, ob der Schwerpunkt auf dem Produktverkauf oder der Kapitalbeschaffung lag.
In der Zwischenzeit steigt die Zahl der Beschwerden stetig an. Das CIB hat Vorkehrungen getroffen, um den zahlreichen Klägern gerecht zu werden, die rechtliche Schritte gegen das Unternehmen einleiten möchten. Bereits seit den Morgenstunden reichen Opfer aus verschiedenen Regionen des Landes ihre Unterlagen ein. Das Bureau hat bis zu 70 Ermittler im Einsatz, um den Ansturm zu bewältigen und die Ermittlungen zu beschleunigen.