Central sieht Online-Handel im Aufwind

In Thailand entdecken viele Kunden den Internetkauf in der Coronakrise

Wegen der Coronavirus-Krise müssen reihenweise Kaufhäuser erst einmal dichtmachen, darunter Flaggschiffe wie das CentralWorld in Bangkok. Dessen Eigentümer rechnet mit bleibenden Veränderungen. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Wegen der Coronavirus-Krise müssen reihenweise Kaufhäuser erst einmal dichtmachen, darunter Flaggschiffe wie das CentralWorld in Bangkok. Dessen Eigentümer rechnet mit bleibenden Veränderungen. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Der thailändische Einzelhandelskonzern Central, zu dem unter anderem das CentralFestival Pattaya Beach in Pattaya und in Deutschland das KaDeWe in Berlin gehört, erwartet auch nach der Coronavirus-Krise einen weiter zunehmenden Online-Handel. „Viele Kunden entdecken den Internetkauf jetzt“, sagte Vorstandsmitglied Sudhitham Chirathivat der Deutschen Presse-Agentur in Bangkok. „Viele, die noch nicht daran gewöhnt sind, sagen sich jetzt vielleicht, es ist nicht schlecht und macht Spaß, und sie können rund um die Uhr einkaufen.“

Der Bereich Online wächst demnach ohnehin deutlich stärker als das Ladengeschäft, macht aber noch einen kleinen Teil aus. Für Luxusläden gibt es laut Chirathivat etwa das „click and collect“-Prinzip: Die Kunden können das Produkt im Internet ordern, im Laden abholen und noch mal ansehen.

In Deutschland verfolgt das Unternehmen ungeachtet der Coronavirus-Krise seine Pläne weiter. Im September 2022 soll das neue Kaufhaus im Düsseldorfer Carsch-Haus öffnen. „Vielleicht können wir in zwei Jahren alles renovieren“, sagte Chirathivat. Details zum Konzept nannte er noch nicht. Bei allen Central-Standorten in Deutschland wird demnach umgebaut, das Alsterhaus in Hamburg sei fast fertig. Beim KaDeWe setzt das Unternehmen etwa auf die Essensabteilung und Luxusmarken.

Schließungen in der Coronakrise

Der Kaufhauskonzern muss derzeit wegen der Viruskrise in seinem globalen Geschäft mit vielen temporären Schließungen fertig werden, so in Berlin, Rom und auch in Bangkok, wo seit dem 22. März die Einkaufszentren dicht sind, Supermärkte und Drogerien ausgenommen. Darauf war das Unternehmen laut Chirathivat aber gefasst.

Die Einbrüche bei den Besucherzahlen seien gewaltig, räumte er schon vorab ein. Aus der SARS-Krise habe man gelernt, sich auf solche Fälle vorzubereiten. So hatte Central demnach etwa seine Lager mit Desinfektionsmitteln aufgestockt.

Das derzeit wegen der Coronavirus-Krise geschlossene KaDeWe („Kaufhaus des Westens“) gehörte früher zu Karstadt und ist mittlerweile im Besitz der Central Group sowie der österreichischen Signa-Gruppe von René Benko – genauso wie das Alsterhaus in Hamburg und das Warenhaus Oberpollinger in München. Das Unternehmen der Familie Chirathivat hält 50,01 Prozent an den drei Warenhäusern. Kürzlich kamen die Schweizer Globus-Warenhäuser dazu.

Die Chirathivats sind laut einer Schätzung des Magazins „Forbes“ mit 21 Milliarden US-Dollar (19,5 Mrd. Euro) eine der reichsten Familien Thailands. Central betreibt dort nach eigenen Angaben 33 Malls und 23 Kaufhäuser. Weltweit hat der Konzern mehr als 80.000 Mitarbeiter.

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