BANGKOK: Das thailändische Gesundheitsministerium plant, Cannabis wieder auf die Liste der Betäubungsmittel der Kategorie 5 zu setzen, jedoch als „weiche Droge“ einzustufen. Diese Einstufung soll die Herstellung, den Import, den Export und die Verwendung der Substanz unter strenge Auflagen des Ministeriums stellen.
Gesundheitsminister Somsak Thepsutin erklärte am Montag (13. Mai 2024), dass bestimmte Drogen der Kategorie 5, wie Zauberpilze und Opiumpflanzen, ebenfalls als weiche Drogen eingestuft wurden. Er fügte hinzu, dass Cannabisprodukte bisher dann als Drogen galten, wenn sie mehr als 0,2 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) enthielten.
Seit der Legalisierung von Cannabis in Thailand am 9. Juni 2022 herrschen Unsicherheiten bezüglich der erlaubten Nutzung und der Besitzgrenzen. Das Rauchen in der Öffentlichkeit sowie der Verkauf an Kinder und schwangere Frauen sind verboten.
Minister Somsak plant, Vertreter der Cannabisbranche zu einem Gespräch über den Entwurf der neuen Vorschriften nach der Neueinstufung einzuladen. Er versicherte, dass die neuen Regelungen flexibel gestaltet würden und die Verwendung von Cannabis auf ärztliche Verschreibung, als traditionelle thailändische Medizin und für die medizinische Forschung erlaubt bleibe.
„Weiche Drogen können entweder Betäubungsmittel der Kategorie 5 oder 6 sein“, erklärte Somsak. „Bitte verstehen Sie, dass eine weiche Droge nicht völlig verboten ist. Die Vorschriften zielen darauf ab, Schäden durch Missbrauch sowie den Konsum durch Kinder zu verhindern, entsprechend der Politik der Regierung.“
Er betonte zudem, dass die Einstufung von Cannabis als weiche Droge einer zukünftigen Regierung die Möglichkeit eröffne, die Pflanze von der Betäubungsmittelliste zu streichen, sollte die Bevölkerung der Legalisierung zustimmen.
Obwohl das Ministerium noch keinen klaren Zeitplan für den Erlass der neuen Vorschriften festgelegt hat, hofft Somsak, dass dies noch in diesem Jahr geschehen könne. Auf die Frage nach der Möglichkeit, Cannabis als Suchtmittel ähnlich wie Tabak und Alkohol einzustufen, antwortete er, dass dieser Schritt „leichter gesagt als getan“ sei. Mit diesen Maßnahmen strebt das Gesundheitsministerium an, den Freizeitkonsum von Cannabis zu regulieren und gleichzeitig den medizinischen Nutzen der Pflanze zu berücksichtigen.