BANGKOK: Die thailändische Automobilindustrie erlebt eine ihrer schwersten Zeiten. Die Verkaufszahlen der ersten zehn Monate des Jahres 2024 zeigen einen besorgniserregenden Rückgang von 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, mit nur 476.350 verkauften Fahrzeugen.
Der Oktober markierte mit 37.691 verkauften Einheiten den niedrigsten Monatswert seit über vier Jahren. Betroffen von dieser Abwärtsentwicklung sind nahezu alle großen Hersteller, darunter japanische, amerikanische und chinesische Marken. Lediglich der chinesische Automobilriese BYD verzeichnete ein Wachstum von 7,6 Prozent und kletterte auf den vierten Platz im thailändischen Markt.
Prathanwong Phornprapha, CEO der Rever Group, die BYD in Thailand vertritt, bleibt optimistisch und setzt auf die Strategie „Neue Energie für alle“. Die Ankündigungen neuer Modelle wie des BYD Sealion 7 und des BYD Shark 6 auf der bevorstehenden Motor Expo könnten laut Prathanwong entscheidende Impulse setzen.
Rattakarn Juttasen, Geschäftsführer von Ford Thailand, erwartet für das Jahr 2025 eine Erholung der inländischen Autoverkäufe auf etwa 620.000 Einheiten, getragen durch mögliche staatliche Maßnahmen zur Lockerung der Kreditpolitik und zur Belebung des Wirtschaftswachstums. Besondere Hoffnungen setzt die Branche auf ein Programm zur Inzahlungnahme älterer Fahrzeuge, welches die Nachfrage weiter ankurbeln könnte.
Noriaki Yamashita, Präsident von Toyota Motor Thailand, unterstreicht die historische Bedeutung des aktuellen Abschwungs und fordert dringend staatliche Eingriffe zur Unterstützung der kriselnden Branche. Auch Takashi Hata, Geschäftsführer von Tri Petch Isuzu Sales, betont die Bedeutung des Pick-up-Segments, das eine Schlüsselrolle in der thailändischen Automobilindustrie spielt, und fordert Maßnahmen zur Wiederbelebung dieses entscheidenden Marktbereichs.
Angesichts der dramatischen Lage fordern Branchenführer nun eine aktive Rolle der Regierung, um den Sektor wiederzubeleben und die Nachfrage für das Jahr 2025 zu stärken.