Burka-Verbot tritt in Kraft

Foto: epa/Mads Claus Rasmussen
Foto: epa/Mads Claus Rasmussen

KOPENHAGEN (dpa) - In Dänemark darf man sein Gesicht seit Mittwoch in der Öffentlichkeit nicht mehr verhüllen. Das Verbot umfasst neben Ganzkörper- bzw. Gesichtsschleiern wie Burkas und Nikabs auch Sturmhauben, Ski- oder andere gesichtsbedeckende Masken sowie falsche Bärte, wie aus einer Erklärung des Justizministeriums hervorgeht. Das dänische Parlament hatte das Verbot im Mai beschlossen - Verstöße sollen mit Geldbußen zwischen umgerechnet 134 bis zu 1.340 Euro geahndet werden.

In Kopenhagen und Aarhus waren für den Nachmittag Prostkundgebungen geplant - zu diesem Anlass sollten die Demonstranten auch ihr Gesicht verhüllen können, ohne eine Strafe zu riskieren. «Die Demonstrationen werden als Teil der Meinungs- und Versammlungsfreiheit angesehen», sagte der dänische Polizist Benny Ochkenholt dem öffentlich-rechtlichen Sender DR zur Begründung. Auf dem Weg zur Demo und nach Hause sei die Verhüllung des Gesichts aber nicht erlaubt.

Nicht von dem neuen Verbot betroffen sein sollen künftig Winterbekleidung wie Schals sowie Kostüme und Masken zum Karneval oder zu Halloween. Kritiker bemängeln, die Verbots-Regeln seien nicht ausreichend ausgearbeitet.

Die Vollverschleierung ist in einigen europäischen Ländern wie Österreich, Belgien und Frankreich ebenfalls verboten. Eine Studie aus dem Jahr 2010 hatte geschätzt, dass ein Burka-Verbot bis zu 200 Frauen in Dänemark treffen könnte, die sich voll verschleierten. Dänemark hat etwa 5,7 Millionen Einwohner.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Kurt Wurst 02.08.18 17:04
Große Sonnenbrillen
mit gleichzeitigem Tragen von Atemschatzmasken dürften dann auch unter das Verbot fallen, oder?
Norbert Kurt Leupi 02.08.18 02:08
Ein Hoch auf Dänemark...
das sich auf die Grundsätze des Abendlands stützt und dem " ganzjährigen Maskenball " eine Abfuhr erteilt !