Bundesregierung verurteilt tödlichen Anschlag in Kabul

Foto: epa/Jawad Jalali
Foto: epa/Jawad Jalali

BERLIN (dpa) - Die Bundesregierung hat den verheerenden Anschlag mit Dutzenden Toten in Kabul verurteilt und sich mit der afghanischen Staatsführung solidarisiert. Das Auswärtige Amt zeigte sich in einem Tweet am späten Dienstagabend tief erschüttert vom «menschenverachtenden Terror» in der Hauptstadt Afghanistans, wo ein Selbstmordattentäter Stunden zuvor rund 50 Menschen mit in den Tod gerissen und mehr als 70 verletzt hatte. Deutschland werde den afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani im Friedensprozess weiter unterstützen, hieß es in dem Tweet.

Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums hatte sich der Attentäter am Dienstag während einer religiösen Zeremonie anlässlich des Feiertags zum Geburtstag des Propheten Mohammed in die Luft gesprengt. Der Fernsehsender ToloTV zitierte Augenzeugen, denen zufolge sich zum Zeitpunkt der Explosion mindestens 1000 Menschen in der Hochzeitshalle an der Straße zum Flughafen befanden. Dort reihen sich mehrere Hochzeitshallen aneinander, die abends alle festlich beleuchtet sind.

Wer den Anschlag verübte, ist noch unklar. In den vergangenen Monaten hatte sich vor allem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu Anschlägen auf Hochzeitshallen, Moscheen und religiöse Treffen bekannt. Die radikalislamischen Taliban verurteilten den Anschlag. Seit mehreren Monaten distanzieren sich die Taliban ihrerseits von Anschlägen auf Zivilisten. Es gibt Spekulationen, dass sie von Selbstmordattentaten in großen Städten absehen, während sie Gespräche mit den USA über mögliche Friedensverhandlungen ausloten.

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