Regierungen legitimieren sich durch Taten

Foto: epa/Christian Bruna
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LINZ (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, trotz der aktuellen parteiinternen Debatten weiter für die Bürger zu arbeiten.

«Regierungen legitimieren sich durch Handeln, durch Taten», sagte Steinmeier am Dienstag bei einem Treffen mit anderen deutschsprachigen Staatsoberhäuptern in Linz. Deshalb erwarte die Bevölkerung zu Recht, dass die Regierung sich mit wichtigen Themen beschäftige und Entscheidungen treffe. «Dazu gehört das Thema Wohnen, dazu gehört natürlich auch, die richtigen Entscheidungen im Kampf gegen den Klimawandel und vieles andere mehr. Ich glaube, da haben die Menschen die Erwartung, dass die Regierung sich diesen Fragen schnell wieder zuwendet.»

Andrea Nahles hatte am Sonntag ihren Rücktritt als SPD-Parteichefin und Fraktionsvorsitzende angekündigt. Seitdem hat auch die Frage nach dem Fortbestand der großen Koalition wieder an Brisanz gewonnen. Bisher ist noch offen, wer die SPD langfristig führen wird.

Die aktuellen Debatten seien aus seiner Sicht auch eine Folge des Ergebnisses der Europawahl, bei der Union und SPD deutliche Verluste hinnehmen mussten, sagte Steinmeier. «Aber es ist nicht nur der Blick auf diese Ergebnisse, es ist auch festzustellen, dass bei uns in Deutschland die Stadt-Land-Unterschiede, Jung-Alt-Unterschiede, größer geworden sind als wir das in der Vergangenheit kannten.»

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Jürgen Franke 09.06.19 21:32
Auf diese Aussage, Herr Steinmeier haben
wir noch gewartet. Glücklicherweise haben die meisten Menschen vergessen, dass Sie als Befürworter und Mitverfasser der Agenda 2010 mit zum Untergang der SPD ihren Beitrag geleistet haben. Macht aber nichts, dafür sind sie jetzt erst mal fünf Jahre Bundespräsident und werden so lange wie möglich verhindern, dass es zu Neuwahlen kommt.