FRANKFURT/MAIN (dpa) - Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz setzt sich für eine strengere Überwachung von Technologiekonzernen im Finanzsektor ein.
«Aus meiner Sicht wäre es gut, die Finanzaktivitäten der Tech-Firmen stärker zu regulieren», sagte der für Bankenaufsicht zuständige Vorstand dem «Handelsblatt» (Donnerstag). Am Ende sei das aber eine Entscheidung der Politik. Dabei gehe es auch um Fragen des Wettbewerbsrechts.
«Momentan besteht oft keine Wettbewerbsgleichheit, weil es etablierte Anbieter gibt, die Vollbanklizenzen haben, während die neuen Wettbewerber unter vereinfachten regulatorischen Bedingungen operieren oder kaum reguliert sind», sagte Balz. «Dafür bräuchte man sicher einen neuen Rechtsrahmen.»
Zugleich sprach sich Balz für europäische Lösungen im Zahlungsverkehr aus. «Wir sollten als Europäer eine Situation verhindern, in der wir nur noch zwischen amerikanischen oder chinesischen Bezahlsystemen wählen können.» Es gebe sehr erfolgreiche Unternehmen aus den USA und China, die massiv auf den europäischen Markt drängten. «Daher wäre es wünschenswert, als «Marke» erkennbare europäische Lösungen im Zahlungsverkehr zu schaffen», sagte der Bundesbank-Vorstand.