Bulgariens Orthodoxe

Kein Gottesdienst mit Papst Franziskus

Archivbild: epa/Vassil Donev
Archivbild: epa/Vassil Donev

SOFIA (dpa) - Papst Franziskus liegt viel an dem interreligiösen Dialog. Doch bei seinem Besuch im überwiegend christlich-orthodoxen Bulgarien am kommenden Sonntag und Montag wird es nicht einmal einen Gottesdienst zusammen mit der Kirche des Balkanlandes geben.

«Jede Form eines gemeinsamen Gottesdiensts oder eines Gebets (.) ist für uns unannehmbar», hatte Bulgariens orthodoxe Kirchenführung, der Heilige Synod, schon Anfang April entschieden. Das Gremium bestätigte am Freitag seine Ablehnung: «Eine andere Entscheidung gibt es nicht», sagte ein Vertreter der Deutschen Presse-Agentur in Sofia.

Die «heiligen Regeln» ließen keinen gemeinsamen Gottesdienst zu, begründete die orthodoxe Kirchenführung ihre Haltung. Daran dürfte die inzwischen erfolgte Umbenennung des ursprünglich geplanten ökumenischen Friedensgebets im Zentrum von Sofia am 6. Mai zu einem «Friedenstreffen» kaum etwas ändern.

Papst Franziskus sei von Bulgariens Staatsführung eingeladen worden, betonte der Heilige Synod. Dementsprechend soll der Pontifex am Flughafen von Sofia vom Regierungschef Boiko Borissow begrüßt werden. Nach einem Treffen mit Staatschef Rumen Radew wird er das orthodoxe Kirchenoberhaupt, Patriarch Neofit, im Palast des Heiligen Synods besuchen.

Franziskus betonte am Freitag in einer Videobotschaft, er freue sich auf die Begegnung mit dem Patriarchen. «Gemeinsam werden wir unsere Bereitschaft bekunden, dem Herrn Jesus auf dem Weg der brüderlichen Gemeinschaft unter allen Christen zu folgen.»

In Bulgarien leben amtlichen Angaben zufolge 80.000 Katholiken bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 7 Millionen Menschen. Gut zehn Prozent der Bevölkerung sind Türken aus der Zeit des Osmanischen Reiches. Nach dem Besuch in Bulgarien reist Franziskus am 7. Mai weiter nach Nordmazedonien.

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