Bürgermeister im Süden der Philippinen erschossen

MANILA: Auf den Philippinen ist ein von Staatspräsident Rodrigo Duterte der illegalen Drogengeschäfte verdächtigter Bürgermeister erschossen worden. Pablo Matinong habe in der Kleinstadt Santo Niño im Süden des Inselstaates am Freitag ein Straßenprojekt inspiziert, als Unbekannte von einem Motorrad aus auf ihn schossen, hieß es in einem Bericht der Polizei. Der 55-Jährige erlitt demnach zwei Kopfschüsse. Er und eine 42-jährige Passantin, die auch getroffen wurde, kamen ins Krankenhaus. Bei Ankunft sei dort jedoch nur noch der Tod des Bürgermeisters festgestellt worden, hieß es weiter.

Ermittler schlossen eine persönliche Fehde als Mordmotiv nicht aus, ohne weitere Details dazu zu nennen. Die Polizei errichtete auf der Suche nach den mutmaßlichen Tätern in dem Ort und Umgebung Straßensperren. Santo Niño liegt in der Provinz South Cotabato knapp 1000 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila.

Im März 2019 hatte Duterte Matinong als einen von mehr als 40 Politikern genannt, die in ihren Gebieten Verbindungen ins Drogenmilieu hätten. Matinong hatte dies aber zurückgewiesen und gesagt, die Vorwürfe seien politisch motiviert. Zwei Monate später fanden die Parlaments- und Kommunalwahlen statt, bei denen er haushoch gewann.

Dutertes Kampf gegen illegale Drogen hat wegen der mutmaßlichen Verletzung von Menschenrechten und der hohen Zahl von Verdächtigen, die ohne Prozess getötet wurden, international Empörung und Kritik ausgelöst. Seit seinem Amtsantritt Anfang Juli 2016 seien offiziellen Zahlen zufolge mindestens 8663 Menschen getötet worden, heißt es in einem UN-Bericht vom Juni. Doch die tatsächliche Zahl könnte mehr als dreimal so hoch sein, so der Bericht.

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