Britisches Parlament stimmt über strengeres Rauchgesetz ab

Foto: unsplash/Tobias Tullius
Foto: unsplash/Tobias Tullius

LONDON: Süße Aromen von E-Zigaretten werden eingeschränkt, Werbung dafür verboten. Die britische Regierung plant ein radikales Vorgehen gegen das Rauchen. Im Visier hat sie vor allem junge Menschen.

Das geplante scharfe Anti-Tabak-Gesetz in Großbritannien soll eine weitere Hürde nehmen. Im Parlament in London ist heute die zweite Lesung zu dem Entwurf geplant. Die sozialdemokratische Regierung hat im Unterhaus eine überwältigende Mehrheit.

Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass alle, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, nie in ihrem Leben legal Zigaretten kaufen dürfen. Dafür wird das Mindestalter für den Erwerb von Tabakprodukten jedes Jahr um ein Lebensjahr erhöht.

Außerdem werden süße Aromen für E-Zigaretten eingeschränkt und ihre Verpackung überarbeitet, um sie weniger attraktiv für Kinder und Jugendliche zu machen. Vorgesehen ist ein vollständiges Werbe- und Sponsoringverbot für sogenannte Vapes. Einweg-E-Zigaretten werden vom Juni 2025 an im Rahmen einer gesonderten Umweltgesetzgebung grundsätzlich verboten.

Minister: Aromen von E-Zigaretten zielen auf Jugendliche

«Die Zahl der Minderjährigen, die dampfen, wächst alarmierend schnell, und ohne dringende Intervention werden wir eine Generation von jungen Leuten haben, die auf lange Zeit süchtig sind», sagte Gesundheitsminister Wes Streeting. «Es ist inakzeptabel, dass es diese schädlichen Produkte mit grellbunten Verpackungen und Geschmacksrichtungen wie «Gummibärchen» und «Regenbogenexplosion» gezielt auf Minderjährige absehen.»

In Großbritannien sterben nach offiziellen Angaben jedes Jahr 80.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Der Schaden für die Wirtschaft wird auf 18 Milliarden Pfund (21,55 Mrd. Euro) pro Jahr geschätzt.

Damit das «Tobacco and Vapes Bill» genannte Gesetz in Kraft tritt, muss nach insgesamt drei Lesungen im Unterhaus auch das Oberhaus zustimmen.

Ãœberzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Wilfried Stevens 26.11.24 14:00
Klima freut sich, Lungen freuen sich
Aber im Ernst, rauchfrei hat was, Neuseeland macht es auch, im Gegensatz zu germany, dort fördert das "Gesundsheitsministerium" ja Junkies ;)
Ingo Kerp 26.11.24 13:20
Damit tut die Regierung etwas Gutes für die Gesundheit der Menschen. Andererseits, ist das als Bevormundung zu verstehen, oder nicht? Auch auf die Tabaksteuer verzichtet GB mit dieser Gesetzgebung. Vollständige Kontrolle hat die Regierung natürlich über die angestrebte Gesetzeslage nicht, da unkontrollierbar ist, wo überall geraucht werden kann, ohne in der Oeffentlichkeit zu stehen. Spannendes Experiment.