Britischer Außenminister empört wegen Botschafter-Festnahme

LONDON (dpa) - Nach der vorübergehenden Festnahme des britischen Botschafters in Teheran hat Großbritannien empört reagiert. «Die grundlose und unbegründete Festnahme unsere Botschafters in Teheran ist eine ungeheuerliche Verletzung internationalen Rechts», erklärte der britische Außenminister Dominic Raab am Samstagabend.

Der britische Botschafter Rob Macaire wurde der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge für einige Stunden festgenommen. Danach wurde er laut dem Bericht wieder freigelassen. Macaire hatte demnach am Samstagabend an einer Protestkundgebung vor der Universität Amir Kabir wegen des Abschusses eines ukrainischen Passagierflugzeugs durch den Iran teilgenommen. Er habe die Demonstranten provoziert, «radikale Aktionen» durchzuführen, schreibt Tasnim.

Der britische Außenminister erklärte: «Die iranische Regierung steht an einem Scheideweg.» Sie könne ihren Marsch in Richtung eines Außenseiterstatus weitergehen mit aller politischer und wirtschaftlicher Isolation. Oder sie könne deeskalierende Schritte einleiten und sich auf einem diplomatischen Weg nach vorn bewegen.

Der Iran hatte den versehentlichen Abschuss der Maschine am Samstag eingeräumt. Die Behörden sprachen in den Tagen zuvor von einem technischen Defekt der Maschine. Die gesamte iranische Führung drückte ihr Bedauern über den Vorfall aus. Es wurden demnach juristische Schritte gegen die Verantwortlichen eingeleitet. Die Maschine war am Mittwoch auf dem Flug von Teheran nach Kiew in der Ukraine kurz nach dem Start abgestürzt. Niemand der 176 Menschen an Bord überlebte.

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