Britische Liberty Steel will Thyssenkrupp-Stahlsparte übernehmen

Das Stahlwerk Liberty in Ostrava. Foto: epa/Martin Divisek
Das Stahlwerk Liberty in Ostrava. Foto: epa/Martin Divisek

LONDON: Der britische Stahlkonzern Liberty Steel will die angeschlagene Stahl-Sparte von Thyssenkrupp übernehmen. Das Londoner Unternehmen legte ein indikatives Angebot vor, wie es am Freitag mitteilte. Weitere Angaben über Details machte Liberty Steel zunächst nicht. Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet.

Liberty Steel beschäftigt rund 30.000 Menschen und ist in zehn Ländern auf vier Kontinenten aktiv - neben Europa auch in Australien, den USA und China.

«Wir haben heute ein indikatives Angebot für einen Erwerb des Stahlgeschäfts erhalten», hieß es von Thyssenkrupp. «Dieses Angebot schauen wir uns jetzt sorgfältig an. Gleichzeitig werden wir die Gespräche mit anderen potenziellen Partnern in gleicher Weise wie bisher konsequent fortsetzen. Unser Ziel ist es, das Stahlgeschäft nachhaltig zukunftsfähig zu machen. Es kommt für uns darauf an, dafür die beste Lösung zu finden.»

Der Hintergrund des Übernahmeangebots: Thyssenkrupp steckt in einer tiefen Krise. Das Traditionsunternehmen schreibt beim Stahl tiefrote Zahlen. Allein in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lief ein operativer Verlust von mehr als 700 Millionen Euro auf. Überkapazitäten auf den Stahlmärkten sowie ein Nachfrageeinbruch drücken aufs Geschäft. Zudem sind Milliardeninvestitionen in die klimaschonende Produktion erforderlich.

Konzernchefin Martina Merz ist deshalb schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem Partner. Alle bisherigen Versuche scheiterten jedoch.

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