Breivik wird in anderes Gefängnis verlegt

Der wegen Terrorismus verurteilte Anders Behring Breivik sitzt am zweiten Tag seiner Bewährungsanhörung im provisorischen Gerichtssaal des Gefängnisses in Skien. Foto: epa/Ole Berg-rusten
Der wegen Terrorismus verurteilte Anders Behring Breivik sitzt am zweiten Tag seiner Bewährungsanhörung im provisorischen Gerichtssaal des Gefängnisses in Skien. Foto: epa/Ole Berg-rusten

OSLO: Der verurteilte Utøya-Mörder Anders Behring Breivik wird in Norwegen in ein anderes Gefängnis verlegt. Er komme von der Haftanstalt Telemark in Skien in jene der Gemeinde Ringerike, teilte die Strafvollzugsbehörde Kriminalomsorgen am Dienstag mit.

Zweck der seit längerem erwogenen Verlegung sei hauptsächlich, dass Breivik seine Strafe seit vielen Jahren unter besonders hohen Sicherheitsbedingungen in derselben Anstalt verbüßt habe und deshalb ein Wechsel des Umfeldes angemessen sei. Brisant: Die Haftanstalt Ringerike rund 40 Kilometer nordwestlich von Oslo liegt am Tyrifjord, in dem sich in etwa zehn Kilometern Entfernung auch die Insel Utøya befindet.

Breivik war zuletzt mit einem Antrag auf vorzeitige Haftentlassung auf Bewährung gescheitert. Bei der Gerichtsverhandlung beklagte er sich erneut über die Haftbedingungen in Skien, wo er seit 2013 in Isolation einsitzt. Seine Verlegung soll der Vollzugsbehörde zufolge in naher Zukunft erfolgen. Konkrete Angaben zum Zeitpunkt könne man aus Sicherheits- und Datenschutzgründen nicht machen.

Die Justizvollzugsanstalt Ringerike verfügt wie ihr Pendant in Skien gut 120 Kilometer weiter südlich über eine eigene Abteilung mit besonders hohen Sicherheitsvorkehrungen. Breivik wird also ganz ähnliche Haftbedingungen wie bisher vorfinden.

Breivik hat am 22. Juli 2011 insgesamt 77 Menschen ermordet und somit die schlimmsten Gewalttaten der norwegischen Nachkriegszeit verübt. Zunächst zündete er eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel und tötete dabei acht Menschen. Danach richtete er auf der Insel Utøya ein Massaker in einem Sommerlager der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei an, bei dem 69 vor allem junge Menschen starben. Der Täter nannte rechtsextreme und islamfeindliche Motive. 2012 wurde er zur damaligen Höchststrafe von 21 Jahren Verwahrung mit einer Mindestdauer von 10 Jahren verurteilt.

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