Brasilien will Afghanen humanitäre Visa gewähren

Brasilianischer Außenminister Carlos Franca in Brasilia. Foto: epa/Joedson Alves
Brasilianischer Außenminister Carlos Franca in Brasilia. Foto: epa/Joedson Alves

BRASÍLIA: Brasilien wird Menschen aus Afghanistan nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban unter bestimmten Bedingungen humanitäre Visa erteilen. Dies gilt etwa für Menschen, die von «schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte (...) in Afghanistan» betroffen sind, wie aus einer Mitteilung vom Samstag hervorgeht. Der brasilianische Außenminister Carlos França und Justizminister Anderson Torres unterzeichneten demnach einen Erlass, der die Erteilung von befristeten Visa und Aufenthaltsgenehmigungen regelt. Anträge etwa von Frauen und Kindern würden dabei besonders berücksichtigt.

Wie viele Afghanen Brasilien aufnehmen will, blieb in der Mitteilung offen. Das Visum kann nur außerhalb Brasiliens beantragt werden, die nächste brasilianische Botschaft in der Nachbarschaft Afghanistans befindet sich in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad.

Auch andere Länder der Region haben angekündigt, Afghanen aufzunehmen oder bereits aufgenommen. So kamen im August mehr als 200 Menschen aus Afghanistan in Mexiko an, unter ihnen fünf junge Frauen, die dem international bekannten Robotik-Team «Afghan Dreamers» angehören, und Journalisten sowie Ortskräfte internationaler Medien.

Kolumbien wird 4000 Afghanen vorübergehend beherbergen und ist damit eines von 15 Ländern, die sich an diesem von den USA finanzierten Programm beteiligen.

Lateinamerikanische Länder wie Mexiko haben immer wieder große Flüchtlingskontingente aufgenommen, beispielsweise während des Spanischen Bürgerkriegs, der Nazidiktatur oder der Herrschaft der Militärjuntas in Südamerika.

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Volker Picard 05.09.21 12:41
Da bin ich aber gespannt,
ob bei den aufgenommenen Flüchtlingen keine IS-Killer dabei sind. Das Problem ist doch nicht die Aufnahme von "echten" Flüchtlingen, die die Kultur der Aufnahmeländer annehmen, sich eine neue Existenzbasis aufbauen und nicht kranke Islamisten sind (siehe Deutschland). Wenn dann auch nur ein geringer Anteil der Flüchtlinge sich allerdings so entwickelt, dann werden normale Bürger (auch wie in Deutschland) diese Annahme nie akzeptieren. Wenn ich an den Schwachsinn der deutschen Politik 2015 denke "wir schaffen das", an die Unfähigkeit der deutschen Regierung, die jetzt in der Wahl die Quittung für dieses schwachsinnige Verhalten bekommt, nein danke.