GABORONE: Nach dem überraschenden Wahlsieg der Opposition übernimmt in Botsuana ein neuer Staatschef die Macht. Wird es dem Menschenrechtsanwalt gelingen, die Wirtschaft anzukurbeln?
In Botsuana im südlichen Afrika ist der neue Staatschef Duma Gideon Boko ins Amt eingeführt worden. «Lasst uns Geschichte schreiben, auf die wir stolz sein können», sagte Boko während der Vereidigungszeremonie im Nationalstadion der Hauptstadt Gaborone.
Bei der Parlamentswahl am 30. Oktober hatte sich die Opposition erstmals seit 58 Jahren in dem 2,5-Millionen-Einwohner Land - bekannt für seine Diamanten und das Naturparadies Okavango-Delta - überraschend durchgesetzt. Das von Boko geführte Oppositionsbündnis Umbrella for Democratic Change (UDC) gewann 37 der 41 Parlamentssitze. Die bisherige Regierungspartei Botswana Democratic Party (BDP) erfuhr mit lediglich vier Sitzen eine krachende Niederlage.
Boko, ein 54-jähriger Menschenrechtsanwalt, der an der US-Elite-Universität Harvard studiert hat, machte sich im Wahlkampf für die Schaffung von Arbeitsplätzen, einen höheren Mindestlohn und eine Rentenerhöhung stark. Sein Parteienbündnis versprach außerdem Investitionen in den sozialen Wohnungsbau sowie den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes.
Trotz seines Reichtums an Diamanten leidet das Land an schwachem Wirtschaftswachstum, mangelnder industrieller Entwicklung und hoher Arbeitslosigkeit. Neben dem Bergbau ist die Safari-Industrie der größte Devisenbringer des Landes. Botsuana ist das Land mit den meisten Elefanten der Welt und zählt etwa 130.000 der grauen Dickhäuter.