AMSTERDAM/LONDON: Jedes Jahr gelangen Tausende unerlaubt in kleinen Booten nach Großbritannien. Die Behörden sind oft machtlos. Nun melden sie aber einen Erfolg.
Der Polizei in den Niederlanden und Großbritannien ist nach eigenen Angaben ein wichtiger Schlag gegen die irreguläre Migration über den Ärmelkanal gelungen. Beamte nahmen am Amsterdamer Flughafen Schiphol einen Mann fest, der Motoren und kleine Boote an Menschenhändler geliefert haben soll, wie die Strafverfolgungsbehörden mitteilten. Gelagert haben soll er die Boote in Deutschland.
Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von einem wichtigen Puzzleteil im Kampf gegen die irreguläre Migration über die Meerenge.
Dutzende Menschen sterben
Nach Angaben der britischen National Crime Agency brachte der 44-jährige Türke die Ausrüstung aus seinem Heimatland. Nach einer Zwischenlagerung in Deutschland sei sie schließlich an die Strände in Belgien und Nordfrankreich gebracht worden, von wo aus die Migranten die gefährliche Reise antreten.
Jedes Jahr gelangen Zehntausende unerlaubt über den Ärmelkanal nach Großbritannien. Trotz verschiedener Maßnahmen auf britischer wie französischer Seite nimmt die Zahl nicht ab.
«Die verwendeten Boote sind hochgefährlich und für offene Gewässer ungeeignet, was letztlich zu Todesfällen führt», betonte EU-Agentur für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) in Den Haag. «Im Jahr 2024 sind bisher mehr als 50 Menschen bei dem Versuch gestorben, die Überfahrt zu schaffen.»