Bolsonaro bezeichnet Brände im Amazonas als «Lüge»

Foto: epa/Fernando Bizerra Jr
Foto: epa/Fernando Bizerra Jr

BRASÍLIA: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Kritik an der Umweltpolitik Brasiliens und anderer Amazonas-Anrainerstaaten als ungerecht zurückgewiesen. «Diese Geschichte, dass Amazonien in Flammen steht, ist eine Lüge und wir müssen das mit richtigen Zahlen bekämpfen», sagte Bolsonaro bei einer Videokonferenz mit Präsidenten der Amazonas-Länder am Dienstag.

Brasilien, Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien, Guyana und Suriname hatten im September in der kolumbianischen Stadt Leticia einen Vertrag unterzeichnet, um angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonas-Gebiet eine gemeinsame Politik des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung der Region zu ergreifen.

Hinter der Kritik steckten wirtschaftliche Interessen, auch weil Brasilien eine Agrarmacht sei, sagte Bolsonaro: «Wir wissen gut um die Bedeutung dieser Region für uns alle.»

Die Abholzung oder Brände in der Region seien im Juli im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres um 28 Prozent zurückgegangen, so Bolsonaro. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) nach vorläufigen Daten dagegen eine Steigerung der Abholzung um rund 35 Prozent.

2019 war Bolsonaros erstes Amtsjahr. Er geriet wegen der Brände im Amazonas-Gebiet in die Kritik. Umweltschützer werfen ihm vor, die Brände in Kauf zu nehmen, um neue Flächen für die Landwirtschaft zu erschließen.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Francis Light 13.08.20 16:47
Die Abholzung muss gestoppt werden
Das sind Angriffe auf die Lungen der Erde (die Regenwälder)
Markus Boos 13.08.20 16:22
Hola Senor Fuego
Also was alle auf Satellitenfotos sehen können, kann auch der Bolsonaro nicht wegleugnen. Mir scheint dass
Covid 19 Doch nicht nur die Lunge angreift. ;-))
Francis Light 13.08.20 15:07
@Wolfgang Mischel
zu viele ja. Zu viele, die nur kurzfristig egoistisich national denken, Profit, Wirtschaft, gut dastehen wollen und sich selbst beweihräuchern wollen. Leider wird trotz Corona (wie von einigen erhoffte) kein Umdenken Richtung Naturschutz, Artenschutz, Nachhaltigkeit, weniger Priorität auf Geld und Besitz stattfinden.Es müsste das Blockdenken aufhören, Konkurrenzdenken nicht aufhört (da die USA, die EU, die Araber, Chinesen, Russen,... sind besser als andere), und sich nicht als Leute der gesamten Welt sehen, solange wirds immer Reibereien geben.

Es wäre nicht schwierig, auf eine angenehmere und leisere Welt hinzuarbeiten, wenn die Leute ein bisschen mehr verzichten könnten. Ewig wird das ohnehin nicht so weitergehen können, die Ressourcen der Erde sind begrenzt.