BMW wegen Brexit und Zöllen vorsichtig

«Setzen nicht nur auf SUV»

Foto: epa/Daniel Kopatsch
Foto: epa/Daniel Kopatsch

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Autobauer BMW bleibt angesichts der Zollstreitigkeiten und des drohenden ungeregelten Brexits weiter vorsichtig bei den Geschäftsaussichten. Es sei weiter zu früh, jetzt schon eine Prognose auf das kommende Jahr zu wagen, sagte Finanzchef Nicolas Peter am Dienstag auf der Automesse IAA in Frankfurt. Die weiteren Gewinnaussichten hingen auch davon ab, ob Mitte Dezember die angekündigten zusätzlichen Zölle zwischen den USA und China zur Geltung kämen.

Ein ungeregelter Brexit würde zudem «eine Verschlechterung gegenüber dem heutigen Status» bedeuten, sagte der Manager. «Das hätte die Konsequenz, dass wir in verschiedenen Märkten die Preise etwas anheben müssten.» Das Volumen würde dann zurückgehen. «Und entsprechend würden wir die Produktion etwas zurücknehmen müssen in Oxford», sagte Peter. In Großbritannien fertigt BMW im Stammwerk die Kleinwagenserie Mini. Erste konkrete Maßnahme sei, dass am 31. Oktober und am 1. November nicht produziert werde, um logistisch abgesichert zu sein. Nach aktuellem Stand tritt Großbritannien spätestens Ende Oktober aus der EU aus.

Zum steigenden Anteil von SUVs bei den abgesetzten Autos sagte der Finanzvorstand, man sehe auch bei den flacheren Autos Wachstum und investiere «beidbeinig» in Stadtgeländewagen und Limousinen. «Wir setzen überhaupt nicht, weder im Antriebsbereich, noch im Konzeptbereich, also bei Karosseriekonzepten, auf eine Karte», sagte Peter. Im August machten die Stadtgeländewagen fast die Hälfte aller verkauften BMW-Fahrzeuge aus, das Unternehmen verkaufte davon gut ein Drittel mehr als im Vorjahresmonat.

Die Entscheidung zur Produktion eines weiteren Modells im wichtigsten Einzelmarkt China falle in den kommenden Monaten, sagte Peter. Auch der SUV X5 stehe nach anderen X-Modellen auf der Liste der dafür in Frage kommenden Autos.

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