«Blumenstreik» zu Suu Kyis Geburtstag

Die Staatsberaterin Myanmars, Aung San Suu Kyi . Foto: epa/How Hwee Younghow Hwee Young
Die Staatsberaterin Myanmars, Aung San Suu Kyi . Foto: epa/How Hwee Younghow Hwee Young

YANGON: In Myanmar haben am Samstag zahlreiche Menschen zum Zeichen ihrer Unterstützung für die entmachtete und festgesetzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit Blumen im Haar demonstriert. Anlass für den landesweiten sogenannten «Blumenstreik» war der 76. Geburtstag der beliebten Politikerin, die sich meist mit frischen Blumen im Haar präsentiert, wie örtliche Medien berichteten.

«Ich möchte, dass sie weiß, wie sehr die Menschen sie lieben», sagte die Demonstrantin Yin Yin in der größten Stadt Yangon der Deutschen Presse-Agentur. Auch in sozialen Netzwerken waren Fotos von Menschen mit Blumenschmuck zu sehen.

Suu Kyi sitzt seit dem Militärputsch von Anfang Februar im Hausarrest. Diese Woche begann der Prozess gegen die Friedensnobelpreisträgerin. Die Justiz wirft ihr ein halbes Dutzend Vergehen vor. Beobachter und Menschenrechtsexperten vermuten, dass die Junta die Politikerin durch die Verfahren langfristig zum Schweigen bringen will. Unter anderem muss sie sich wegen Verstößen gegen die Außenhandelsgesetze, Verletzung von Corona-Maßnahmen und Anstiftung zum Aufruhr verantworten.

Das frühere Birma versinkt seit dem Putsch in Chaos und Gewalt. Das Militär unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Härte. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden mindestens 870 Menschen getötet. Mehr als 6000 wurden festgenommen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jurgen Steinhoff 20.06.21 23:50
@Heinz Jörg - der letzte Satz beruhigt mich,
doch die vorausgehenden finde ich schon etwas merkwürdig. Das ähnelt fast einer Rechtfertigung des Putsches. Obwohl keiner von uns hinter den Kulissen schauen kann, wirken die Anschuldigungen der Generäle schon sehr gesucht, vor allem, dass sie sich dauernd veändern und neue "gepflanzt" werden. San Suu Kyl war bestimmt nicht perfekt und ihre begrenzten Möglichkeiten hat sie meies Erachtens nach gut ausgenutzt. Hätte sie sich z. B. deutlicher für die Rohingay eingesetzt, wäre sie wahrscheinlich schon früher entmachtet worden. Auf jeden Fall hatten die "Birmesen" es besser in ihrem Land mit ihr, als mit der ungeliebten Militärdiktatur.