Opfer bei Absturz eines Oldtimer-Flugzeugs

 Roman Rüegg, Pressesprecher der Kantonspolizei Graubünden, informiert über den Absturz eines Kleinflugzeuges bei Pontresina. Foto: epa/Uwe Beierer
Roman Rüegg, Pressesprecher der Kantonspolizei Graubünden, informiert über den Absturz eines Kleinflugzeuges bei Pontresina. Foto: epa/Uwe Beierer

BERN (dpa) - Schwarzes Wochenende für die Luftfahrt in der Schweiz: Zwei Maschinen stürzen ab, womöglich gibt es mehr als 20 Todesopfer. Hat die Hitze eine Rolle gespielt?

In den Schweizer Alpen ist ein fast 80 Jahre altes Oldtimer-Flugzeug vom Typ Junkers Ju-52 mit bis zu 20 Menschen an Bord abgestürzt. Die Unglücksstelle lag abgelegen in den Bergen Graubündens auf 2.500 Metern Höhe. Die Polizei machte am Sonntag zunächst keine Angaben, wie viele Menschen tatsächlich an Bord waren.

Die Maschine gehörte der Ju-Air, die touristische Rundflüge anbietet. «Das Team der Ju-Air ist tief traurig und denkt an die Passagiere, die Crew und Familien und Freunde der Verunglückten», teilte das Unternehmen mit. Der Flugbetrieb werde bis auf Weiteres eingestellt. Die Maschinen sind im Volksmund als «Tante Ju» bekannt und werden oft zu Geburtstagen oder Jubiläen von Familien, Firmen oder Vereinen gebucht.

Die Kantonspolizei Graubünden stellte für Sonntagnachmittag (14.00 Uhr) nähere Angaben in Aussicht. Sie hatte am Samstag zunächst lediglich den Absturz an der Westflanke des Berges Piz Segnas gemeldet, auf etwa 2540 Metern Höhe. Rettungs- und Bergungskräfte stiegen mit mehreren Hubschraubern auf. Die Bergungsarbeiten wurden am Sonntag fortgesetzt.

Die Maschine hat Platz für 17 Passagiere, zwei Piloten und ein weiteres Besatzungsmitglied. Sie stammte aus dem Jahr 1939. Ju-Air gehört einem Verein von Freunden der schweizerischen Luftwaffe (VFL), der 1981 die drei von der Luftwaffe ausgemusterten Maschinen übernommen hatte. Sie hat vom Militärflughafen Dübendorf aus - etwa zehn Kilometer nordöstlich von Zürich - seitdem nach eigenen Angaben mehr als 14.000 Passagiere geflogen.

Am Samstag war außerdem bei Hergiswil - rund zehn Kilometer südlich von Luzern am Vierwaldstättersee - ein Flugzeug abgestürzt. Eine vierköpfige Familie aus der Region mit zwei minderjährigen Kindern kam dabei ums Leben, wie die Polizei in Nidwalden berichtete.

Schweizer Medien zitierten Flugexperten mit Spekulationen, dass die Hitze bei den Unglücken eine Rolle gespielt haben könnte. Bei Hitze sei die Luft dünner, was die Leistung von Maschinen beeinträchtigte. Ju-Air und Polizei machten zunächst keine Angaben zu den Ursachen der beiden Unglücke.

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Jürgen Franke 07.08.18 01:00
Es ist zu hoffen, dass nicht die Hitze
als Unfallursache ermittelt wird, denn dann müsste der Flug der JU52 bei dieser Wetterlage als grob fährlässig eingestuft werden,