SÖLDEN: Ein Jahr nach seinem Rücktritt gibt Ski-Star Lucas Pinheiro Braathen in Sölden sein Comeback - für Brasilien. Schon die Präsentation seines Teams ist ein Spektakel. Der 24-Jährige hat eine Mission.
Skirennfahrer Lucas Pinheiro Braathen kehrt mit viel Selbstvertrauen und forschen Tönen in den alpinen Weltcup zurück. «Ich komme nicht zurück, um nicht der Beste zu sein», sagte der 24-Jährige vor dem ersten Riesenslalom der Männer in dieser Saison am Sonntag (10.00 und 13.00 Uhr/BR und Eurosport) auf dem Rettenbachferner in Sölden. Der extrovertierte Edeltechniker startet ab sofort für Brasilien, das Heimatland seiner Mutter.
Nachdem er in einem Streit um Vermarktungsrechte mit dem norwegischen Verband aneinander geraten war, hatte Braathen vor einem Jahr - ebenfalls in Sölden und direkt vor dem Auftakt der vergangenen Saison - seinen Rücktritt verkündet. Im Winter zuvor hatte er den Slalom-Gesamtweltcup gewonnen. Nun ist eine der schillerndsten Figuren der alpinen Ski-Szene also wieder da. Und lieferte schon vor der ersten Fahrt eine kleine Show ab.
Auf den Spuren von James Bond
Sehr «emotional» sei das alles für ihn, erklärte Pinheiro Braathen bei der Vorstellung seines Projekts. Über seine Rückkehr in den Weltcup berichtete er den Medienvertretern in einem Edelrestaurant hoch oben am Gaislachkogl-Gipfel. Wo einst der James-Bond-Film «Spectre» gedreht wurde, präsentierte der Technik-Speziliast nun sein neues «Team Pinheiro».
Pinheiro Braathen fühlt sich auf einer Mission. Er wolle junge Menschen inspirieren und dazu ermutigen, so zu sein, wie sie sein wollen, erklärte der fünffache Weltcup-Sieger. Er habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass er nicht von jedem geliebt werden könne. Er sei nun ein Athlet, der 200 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianer repräsentiere, sagte er stolz. Dennis Rodman im Basketball, Steve Jobs in der Technologie oder Ronaldinho im Fußball - das seien Idole für ihn gewesen, erklärte der Wintersportler.
Letztlich gehe es im Skisport auch um Unterhaltung, erklärte Pinheiro Braathen. «Ich bin ein Showman», sagte er. Die Athletinnen und Athleten würden ihren ästhetischen Sport in «wundervoller Umgebung» und «wunderschönen Rennanzügen» betreiben und dabei ihr «Leben riskieren». Es gebe viele Möglichkeiten, diesen beeindruckenden und spannenden Sport größer und populärer zu machen. Er selbst will nun wieder seinen Teil dazu beitragen.