Big-C-Anschlag: Todesstrafe für zwei Beteiligte

Das Provinzgericht Pattani verhängte über zwei Beteiligte des Bombenanschlags auf das Big-C-Einkaufszentrum in der Südprovinz die Todesstrafe. Foto: The Nation
Das Provinzgericht Pattani verhängte über zwei Beteiligte des Bombenanschlags auf das Big-C-Einkaufszentrum in der Südprovinz die Todesstrafe. Foto: The Nation

PATTANI: Das Provinzgericht Pattani hat die Todesstrafe über zwei Männer verhängt, die vor einem Jahr in dem verheerenden Bombenanschlag auf einen Big-C-Supermarkt in der Innenstadt von Pattani im tiefen Süden des Landes involviert waren. 62 Menschen, darunter auch Kinder, wurden bei dem Angriff am 9. Mai 2017 verletzt, der Sachschaden wurde auf mehrere Millionen Baht beziffert.

Der erste Sprengsatz explodierte in einem vor dem Eingang des Einkaufszentrums geparkten Pick-up-Truck, eine weitere Bombe war in einem Motorrad auf dem Parkplatz versteckt und explodierte zeitgleich. Der erste der beiden Angeklagten, Su-ai-mee Sama-ae, wurde nur wenige Tage nach dem Anschlag verhaftet und lieferte während des Verhörs in einem Lager der Armee Hinweise auf weitere Verdächtige und die Drahtzieher. Der zweite Verdächtige, Sama-ae Mamah, ging den Fahndern kurz darauf ins Netz.

Beide Täter waren geständig, was zu einer Nachstellung des Tathergangs führte. Zuerst trafen sie sich mit weiteren Komplizen in der Ban-Takong-Moschee im Bezirk Nong Chik, von wo aus sie weiter zur Banmai Moschee zogen, wo ein 45-Jähriger aus Yala, Nuson Kajornkam, getötet wurde. Nuson, der seinen Lebensunterhalt durch den Bau von Zelten und Markisen bestritt, wurde unter dem Vorwand eines Geschäftsauftrags nach Pattani gelockt. Stattdessen ermordeten ihn die Männer und stahlen seinen Pick-up. Die Leiche wurde am 11. Mai 2017 in einer Kautschukplantage im Bezirk Nong Chik gefunden. Er hinterließ seine Frau, die als Krankenschwester arbeitete und zwei Kinder.

Durch Su-ai-mees Aussage konnten Haftbefehle gegen neun weitere Komplizen ausgestellt werden.

Seit dem Ausbruch der Gewalt zwischen islamischen und separatistischen Gruppierungen und der thailändischen Regierung im Jahr 2004 wurden in den südlichsten Provinzen des Lands – Pattani, Yala, Narathiwat und Songkhla – über 6.500 Menschen getötet. Bis heute üben Aufständische fast täglich Angriffe gegen die Staatsgewalt oder Zivilbevölkerung aus. Ihre Forderungen reichen von mehr Mitbestimmung bis Unabhängigkeit unter Einführung der Scharia.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
TheO Swisshai 22.09.18 16:24
@Werner Schilling / Leben u. leben lassen
Ihre Einstellung "Leben und leben lassen" ist sehr löblich und empfehlenswert. Ich stelle allerdings fest, dass Sie anscheinend diese Einstellung nicht zu allen Menschen haben. Ihre Reisewarnung sollte doch für alle Weltregionen (Kriegsgebiete) geleten, nicht nur da wo eine islamische und/oder seperatistische Bevoelkerungsgruppe in der Mehrheit ist. Oder ist es in den anderen Kriegsgebiete weniger gefährlich ? Es sind auch nicht alle islamischen Bevölkerungsgruppen eine Bedrohung, oder gefährlich. Auch ist die Mehrheit der Moslems nicht radikal, oder fundamentistisch und auch nicht gefährlich oder kriegerisch, sondern nur ein kleiner Teil. Wäre das nicht so und hätten die Aufständischen die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung, würde es ganz anders abgehen. Auf Koh Samui leben Buddhisten seit langem friedlich und problemlos zusammen. Es geht schon, aber nur wenn für ALLE UND JEDEN das gleiche gilt: LEBEN UND LEBEN LASSEN, auch gegenüber der islamischen Bevölkerung.
TheO Swisshai 22.09.18 10:22
@klaus berbel / Islamisten
Herr Berbel, ich bin auch dafür, dass man gegen islamische Fundamentalisten und Aufständische hart vorgehen muss. Ich hoffe allerdings schon, Sie sehen und machen einen Unterschied, zwischen einem Islamisten und einem Angehörigen des Islam. Denn nur ein kleiner Teil der Moslems sind auch Islamisten. Der alte Mann aus Malaysia, der ein 12 jähriges Mädchen heiraten wollte, muss nicht unbedingt ein Islamist sein, auch wenn seine Heiratswünsche natürlich völlig daneben sind. Denken Sie dabei aber auch mal an die vielen christlichen Geistlichen die sich an Kindern vergangen haben. Man kann deshalb auch nicht alle Christen in einen Topf werfen und dazu aufrufen, alle gnadenlos und mit eiserner Härte anzupacken. Denn auch diese Perversen, machen ja nur einen kleinen Teil der Christen aus.
Werner Schilling 22.09.18 10:17
IM SUEDEN NICHTS NEUES
Nach mehr als 20 Jahren Thailanderfahrung und einen persoenlichen mehrtaegigen Trip in die Suedprovincen kann ich fuer diese Gegend nur eine Reisewarnung fuer alle Touristen aussprechen.
Diese (Warnung) gilt auch fuer alle Weltregionen (Kriegsgebiete) wo eine islamische und/oder seperatistische Bevoelkerungsgruppe in der Mehrheit ist.
Lassen sie sich aber bitte durch solche Berichte nicht ihren Thailandurlaub vermiesen. Dieses "Krebsgeschwuer" (z.B. Forderung Scharia als Staatsform) wurde bereits seit Jahrzehnten in Thailand auf die suedlichsten Provincen reduziert. Gott sei Dank sind mehr als 90 Prozent der Bevoelkerung buddhistisch eingestellt und damit meinem Lebensstil "Leben und leben lassen" ziemlich nahe.
Marcel Edouard Petter 21.09.18 13:49
THOMAS S
Erstens ist dies ein Bericht über ein Gerichtsurteil zu eimen Bombenanschlag im Mai 2017 und zweitens hiess es in dem von Ihnen erwähnten Bericht, dass sich die Lage im Süden gebessert hätte. Von Friede, Freude, Eierkuchen stand da nichts.