Biden: Trump hat keinen Plan zur Bekämpfung von Corona

Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat, spricht während der ersten Präsidentschaftsdebatte an der Case Western Reserve University und der Cleveland Clinic in Cleveland. Foto: epa/Morry Gash
Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat, spricht während der ersten Präsidentschaftsdebatte an der Case Western Reserve University und der Cleveland Clinic in Cleveland. Foto: epa/Morry Gash

CLEVELAND: Angesichts von über 200.000 Corona-Toten in den USA hat Präsidentschaftskandidat Joe Biden Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, dem Kampf gegen die Pandemie nicht gewachsen zu sein. Trump habe schon im Februar über die Gefahr durch Covid-19 bescheid gewusst, sagte Demokrat Biden bei der ersten TV-Debatte über den republikanischen Präsidenten. «Er hat gewartet und gewartet und gewartet. Er hat noch immer keinen Plan», sagte Biden weiter.

Trump entgegnete: «Wenn wir auf Sie gehört hätten, wäre das Land weit geöffnet gewesen.» Er verwies damit auf seinen Einreisestopp für Menschen aus China im Januar. Zur hohen Anzahl an Corona-Toten meinte Trump, es sei völlig unklar, wie viele Menschen wirklich in China und Russland gestorben seien, weil diese Länder die wirklichen Opferzahlen nicht veröffentlichten. Er habe einen «großartigen Job» gemacht, dies wollten ihm die «verlogenen Medien» aber nicht zugestehen.

Die Corona-Pandemie hat in den USA mehr als 200.000 Menschen das Leben gekostet. Trump ist im Wahlkampf unter Druck geraten, weil er in Interviews des Investigativreporters Bob Woodward einräumte, die Gefahr durch das Virus heruntergespielt zu haben.

Der Präsident führte zu seiner Verteidigung an, keine Panik in der Bevölkerung auslösen zu wollen. Trump behauptet außerdem, durch sein umstrittenes Krisenmanagement womöglich Millionen Tote verhindert zu haben. Biden wirft Trump dagegen Versagen in der Corona-Krise vor und beschuldigt ihn, für den Tod Zehntausender US-Bürger verantwortlich zu sein.


Trumps Verhalten bei Debatte war peinlich für das Land

ALLIANCE: US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat den Auftritt von Amtsinhaber Donald Trump beim TV-Duell der beiden Kontrahenten als «Peinlichkeit für das Land» bezeichnet. Trump habe 90 Minuten lang alles versucht um abzulenken, sagte Biden am Mittwoch in Alliance im US-Bundesstaat Ohio vor Journalisten. Der Republikaner war Biden bei der Debatte am Dienstagabend (Ortszeit) ständig ins Wort gefallen und hatte ihn auch persönlich angegriffen. «Trump hat keinen Plan, keine Ideen», sagte Biden. Auf die Frage, was er unentschiedenen Wählern sage, die die Debatte gesehen hätten und genug von der Politik hätten, sagte der Demokrat: «Ich kann es verstehen.»

Trump und Biden waren am Dienstagabend (Ortszeit) erstmals bei einer TV-Debatte aufeinandergetroffen und hatten sich einen chaotischen Schlagabtausch geliefert - gespickt mit Schmähungen und ständigen Unterbrechungen des Gegenübers. Bei den Wählern kam das Spektakel schlecht an: 69 Prozent sagten in einer Blitzumfrage des Senders CBS, das Streitgespräch habe sie vor allem verärgert.

Biden warf dem Republikaner Trump vor, Zweifel an der Legitimität der Wahl zu säen, und verurteilte, dass er ein schlimmes Signal an eine rechte Gruppe namens Proud Boys gesendet habe. Trump hatte sich bei der Debatte geweigert, rechtsradikale Gruppen zu verurteilen, und gesagt: «Proud Boys - haltet euch zurück und haltet euch bereit.» In Hinblick auf die Gruppierung sagte Biden am Mittwoch: «Das ist nicht das, was wir als Amerikaner sind.»

Der Name der Proud Boys war bei der Debatte zunächst von Biden eingeworfen worden, Trump griff ihn auf. In der Frage des Moderators war es allgemein darum gegangen, ob Trump bereit wäre, explizit Gruppen und Milizen aus dem «White Supremacy»-Spektrum zu verurteilen, zu deren Ansichten die Überlegenheit der Weißen gehört.


Biden: Trump ist «Putins Welpe»

CLEVELAND: Der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat Amtsinhaber Donald Trump beschuldigt, Kremlchef Wladimir Putin nicht die Stirn zu bieten. «Er ist Putins Welpe», sagte Biden am Dienstag in Cleveland bei der ersten TV-Debatte vor der Präsidentschaftswahl am 3. November. Trump weigere sich immer noch dazu, sich zu den angeblichen Kopfgeldern Russlands auf US-Soldaten in Afghanistan zu äußern. US-Medien hatten von entsprechenden Kopfgeldern berichtet. Bestätigt wurden die Berichte nicht.

Bei dem Segment der Debatte ging es um die politische Bilanz Trumps und Bidens. Trump sagte: «Es gab noch nie eine Regierung, die das getan hat, was ich getan habe.» Trump betonte, er habe bis zur Corona-Pandemie die größte Wirtschaft der Welt aufgebaut. Trump und Biden lieferten sich über weite Strecken der Debatte einen heftigen Schlagabtausch.

Insgesamt sind drei TV-Debatten zwischen Trump (74) und Biden (77) geplant. Das zweite Streitgespräch ist für den 15. Oktober (16. Oktober, 3.00 Uhr MESZ) in Miami im Bundesstaat Florida geplant. Die letzte Debatte vor der Wahl soll am 22. Oktober (23. Oktober, 3.00 Uhr MESZ) in Nashville (Tennessee) stattfinden.


Biden: Trump ist der schlechteste Präsident der USA

CLEVELAND: Der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat Amtsinhaber Donald Trump eine verheerende Regierungsbilanz bescheinigt. «Sie sind der schlechteste Präsident, den Amerika je hatte», sagte Biden am Dienstag in Cleveland bei der ersten TV-Debatte vor der Präsidentschaftswahl am 3. November.

Trump und Biden lieferten sich über weite Strecken der Debatte einen heftigen Schlagabtausch. Vor allem der Präsident fiel seinem Herausforderer immer wieder ins Wort. «Es ist schwer, bei diesem Clown überhaupt zu Wort zu kommen», sagte Biden.


Biden nutzt Frage nach Wirtschaft für Appell an Wähler

CLEVELAND: Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat den Wirtschaftsteil der ersten TV-Debatte mit Amtsinhaber Donald Trump genutzt, um sich direkt an die Wähler zu wenden. In der Corona-Krise sei es Millionären und Milliardären wie Trump gut ergangen, «aber Ihr Leute zuhause, wie geht es Euch?», sagte Biden in die Kamera. Es ist eine klassischer Zug in TV-Debatten in Amerika seit der damalige Kandidat 1979 die Zuschauer aufrief, darüber nachzudenken, ob es ihnen besser gehe als vor vier Jahren.

Trump wiederholte unterdessen seine Darstellung, dass er die beste Wirtschaft in der Geschichte des Landes aufgebaut habe, bevor das Coronavirus sie weitgehend zum Stillstand gebracht habe. Jetzt baue er sie wieder auf. Biden entgegnete: «Man kann die Wirtschaft nicht in Ordnung bringen, bevor man die Corona-Krise löst.»

Genauso wie bei anderen Themen rutschte das Streitgespräch auch beim Wirtschaftsthema oft in ein chaotisches Wortgefecht ab, in dem Trump und Biden durcheinander sprachen. Insbesondere fiel der Präsident seinem Herausforderer ins Wort. «Es ist schwer, mit diesem Clown auf den Punkt zu kommen», beschwerte sich Biden an einem Punkt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.