Biden-Sprecherin Psaki hört auf

Vize Jean-Pierre wird Nachfolgerin

Die Pressesekretärin des Weißen Hauses Jen Psaki kündigt Karine Jean-Pierre als neue Pressesekretärin des Weißen Hauses an. Foto: epa/Michael Reynolds
Die Pressesekretärin des Weißen Hauses Jen Psaki kündigt Karine Jean-Pierre als neue Pressesekretärin des Weißen Hauses an. Foto: epa/Michael Reynolds

WASHINGTON: Jen Psaki ist eines der bekanntesten Gesichter der US-Regierung. Dass sie ihren Posten als Sprecherin räumen würde, war schon länger klar. Nun ist ihr Abgang offiziell - und ihre Nachfolgerin bekannt geworden. Dieser Wahl kommt eine historische Bedeutung zu.

Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, verlässt Mitte des Monats das Weiße Haus - mit ihrer Nachfolgerin übernimmt erstmals eine schwarze Frau den wichtigen Posten. Karine Jean-Pierre startet Mitte Mai als Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, wie das Weiße Haus am Donnerstag (Ortszeit) ankündigte. Das sei «fantastisch, weil Repräsentation wichtig ist», sagte Psaki. Die 44-jährige Jean-Pierre wird außerdem die erste offen lesbische Sprecherin im Weißen Haus. «Dies ist ein historischer Moment, und das ist mir nicht entgangen», sagte Jean-Pierre. Sie ist aktuell Psakis Stellvertreterin.

Als Sprecherin des Präsidenten stellte sich Psaki seit Bidens Amtsantritt im Januar vergangenen Jahres nahezu täglich im Weißen Haus ausführlich Fragen der Presse. Deshalb gehört sie zu den prominenten Gesichtern der US-Regierung. Dass Psaki ihren Posten aufgibt, ist keine Überraschung: Die 43-Jährige plant nach Medienberichten einen Wechsel zum Fernsehsender MSNBC. Psaki bestätigte die Berichte in der Vergangenheit nicht, bestritt sie jedoch auch nicht. «Ich habe nichts über meine Pläne zu verkünden, außer, wie ich bereits sagte, zu schlafen und Bücher zu lesen», betonte Psaki nun erneut.

Jean-Pierre arbeitete bereits für die Regierung des früheren Präsidenten Barack Obama und ist eine langjährige Beraterin von Joe Biden. Sie bringe nun die Erfahrung, das Talent und die Integrität mit, die für diese schwierige Aufgabe erforderlich sei, erklärte Biden. Sie wurde im französischen Überseegebiet Martinique geboren und wuchs in New York auf. Dort studierte sie an der Elite-Universität Columbia. Sie sprang bei Pressekonferenzen bereits immer mal wieder für Psaki ein und begleitete Biden regelmäßig auf Reisen.

In den vergangenen Wochen war immer wieder spekuliert worden, wer Psaki auf dem Posten der Sprecherin folgen könnte. Neben Jean-Pierre kursierte zum Beispiel auch der Name des Pentagon-Sprechers John Kirby. Psaki holte Jean-Pierre am Donnerstag bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus auf die Bühne und beglückwünschte sie. «Sie bringt jahrzehntelange Erfahrung in diese Aufgabe ein», sagte Psaki. Jean-Pierre werde Vielen eine Stimme geben und zeigen, was möglich sei, wenn man große Träume habe. Beide umarmten sich.

«Ich verstehe, wie wichtig es für so viele Menschen da draußen ist», antwortete Jean-Pierre auf die Frage eines Reporters nach der historischen Bedeutung. Sie sagte außerdem, dass sie keinen Zweifel in ihrem Leben daran gehabt habe, eine solche Position jemals zu bekommen. «Ich habe einfach hart darauf hingearbeitet.» Erst Anfang April war mit Ketanji Brown Jackson die erste schwarze Frau am Obersten US-Gericht bestätigt worden.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Klaus Roeper 07.05.22 06:10
Wo ist das Problem ?
Was hat die Farbe meiner Haut und sexueller Orientierung mit meiner gesellschaftlichen oder beruflichen Qualifikation zu tun ? Genau , gar nichts. Es soll jeder nach seiner Passion glücklich werden hat der alte Fritz von Preussen mal gesagt.
Ingo Kerp 06.05.22 13:00
Biden bekommt eine neue Sprecherin. So weit so gut. Warum ist es notwendig, die sexuelle Orientierung der Sprecherin mitzuteilen? Das ist ihre Privatangelegenheit und geht niemanden etwas an. Es interessiert ja auch keinen, das ich lesbisch bin und auf Frauen stehe.