Gershkovich, Whelan und andere aus Russland freigelassen

Russischer FSB-Offizier eskortiert WSJ-Journalist Evan Gershkovich (R) zu einem Flugzeug. Foto: epa/Russisches FÖderal
Russischer FSB-Offizier eskortiert WSJ-Journalist Evan Gershkovich (R) zu einem Flugzeug. Foto: epa/Russisches FÖderal

WASHINGTON: Die Amerikaner Evan Gershkovich und Paul Whelan sind frei aus russischer Haft. Moskau und Washington einigen sich auf einen großangelegten Deal, gemeinsam mit mehreren anderen Ländern.

Die in Russland wegen Spionage zu langen Haftstrafen verurteilten US-Bürger Evan Gershkovich und Paul Whelan sind frei. Dies sei Teil eines größeren Gefangenenaustausches mit Beteiligung mehrerer Länder, teilte US-Präsident Joe Biden in einer schriftlichen Stellungnahme mit. «Wir haben die Freilassung von 16 Personen aus Russland ausgehandelt, darunter fünf Deutsche und sieben russische Staatsbürger, die in ihrem eigenen Land politische Gefangene waren.»

Insgesamt vier Personen kämen zurück in die USA, erklärte er: drei amerikanische Staatsbürger und eine Person mit einer amerikanischen Green Card. Neben Gershkovich und Whelan handelt es sich laut Biden bei den anderen zwei Personen um Alsu Kurmasheva und Vladimir Kara-Murza.

Biden betonte mit Blick auf die Freigelassenen: «Einige dieser Frauen und Männer werden seit Jahren zu Unrecht festgehalten. Sie alle haben unvorstellbares Leid und Ungewissheit ertragen müssen. Heute hat ihr Leid ein Ende.»

Der Demokrat dankte den anderen beteiligten Ländern, die sich an den komplexen Verhandlungen beteiligt hätten, darunter Deutschland, Polen, Slowenien, Norwegen und die Türkei. «Dies ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, warum es so wichtig ist, in dieser Welt Freunde zu haben, denen man vertrauen und auf die man sich verlassen kann», betonte Biden und versicherte, er werde sich auch weiter für die Freilassung von Amerikanern einsetzen, die anderswo auf der Welt zu Unrecht inhaftiert seien.

Die russische Justiz hatte den 32 Jahre alten Reporter Gershkovich Mitte Juli in einem umstrittenen Prozess wegen angeblicher Spionage zu 16 Jahren strenger Lagerhaft verurteilt. Der Russland-Korrespondent der US-Zeitung «Wall Street Journal» war im März 2023 auf einer Reportage-Reise in Jekaterinburg am Ural vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen worden. Ihm wurde zur Last gelegt, er habe geheime Informationen über Russlands Rüstungskomplex für US-Stellen gesammelt. Das «Wall Street Journal» wies die Vorwürfe zurück.

Der 54 Jahre alte ehemalige US-Soldat Whelan war im Juni 2020 von einem russischen Gericht wegen angeblicher Agententätigkeit ebenfalls zu 16 Jahren Straflager verurteilt worden. Davor hatte er rund anderthalb Jahre lang in Haft gesessen, seit 2018. Whelan soll nach Darstellung des FSB als Spion auf frischer Tat ertappt worden sein. Er soll geheime Daten auf einem USB-Stick erhalten haben. Whelan, der mehrere Staatsbürgerschaften hat, beteuerte vehement seine Unschuld und sprach von einem politisch motivierten Urteil.

Die US-Regierung forderte wiederholt die Freilassung beider Männer. US-Amerikaner werden immer wieder in Russland wegen Spionage verdächtigt.

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werner spierling 05.08.24 12:17
Wer die Dummen sind stellt sich immer im nach hinein heraus.ist halt schade das es einige Menschen gibt die von der Realität keine Ahnung haben und sich im Netzt Beleidigend verstecken .
Jörg Obermeier 04.08.24 17:10
werner spierling 04.08.24 16:40
Das kann ich schon nachvollziehen. Wenn einer nämlich so wenig Ahnung hat wie Sie, aber anderen gerne Unfähigkeit und Dummheit unterstellt, der mag nicht unbedingt Widerspruch ertragen. Was ja auch für Unfähige und Dumme nicht ganz untypisch sein mag.
werner spierling 04.08.24 16:40
Tja OLE Bayern ich war 2002 in Cuba und mir hats gefallen hab Land und Leute kennengelernt aber auf ihre dummen Sprüchen für Leute die eine andere Meinung haben kann ich gerne verzichten.
Ole Bayern 04.08.24 01:10
Ja Herr Spierling ....
... wir haben Meinungsfreiheit , zum Glück .... das gilt für Sie...... aber eben auch für mich .
Und wer Reisende als " dumme Idioten " betitelt , nur weil diese, teilweise vor mehr als 2 Jahren , in diktatorische Länder gereist sind , braucht sich über eine Antwort wie von mir u.a. nicht zu wundern.
Sind z.B. etwa 2 Mio Touristen , welche jährlich z.B. nach Kuba reisen , was ja nun wirklich eine üble Diktatur darstellt , etwa aus Ihrer Sicht auch alles " Dumme Idioten " ???
Und deshalb respektiere ich Ihre Ansicht auch nicht , denn Sie sind ein übler Typ , welcher Reisende, nur des Reisens wegen, lange Haftstrafen in Sibirien wünscht .
Aber Sie haben recht , dies ist möglicherweise nur meine Sache und Ansicht . In diesem Forum braucht man sich manchmal nicht mehr zu wundern , was für " Meinungen " kundgetan werden .
Reisenden wünscht man grundlose Haft in Sibirien , welche als Geiseln missbraucht werden, wie Sie dies artikulieren , aber wenn z.B. Thailand Steuern einfordert auch von Expats , wie jedes Land der Erde auch , ist das Geschrei groß im Forum ..... teilweise echt abartig ... aber echt .
Belassen wir es nun dabei , es ist alles gesagt ... von mir zumindest zu diesem Thema .

Ole
werner spierling 03.08.24 16:00
Hallo Ole Bayern zum Glück haben wir ja Meinungsfreiheit und mein Standpunkt ist eben wer in Diktaturen reist muß auch wissen was er tut. Ich war in vielen Länder dieser Erde und hatte niemals Probleme.Und wenn sie meine Meinung nicht respektieren dann ist es ihre Sache .
Jörg Obermeier 02.08.24 17:40
werner spierling 02.08.24 15:30
Vielen Dank für Ihren Beitrag! Besser könnte man es gar nicht dokumentieren was Meinungsfreiheit überhaupt bedeuten kann. Und das ohne sich inhaltlich damit auch nur ansatzweise auseinanderzusetzen.
Ole Bayern 02.08.24 16:40
Herr Spierling .....
..... würden Sie auch so denken und dies schreiben , wenn z.B. eines Ihrer Kinder im sibirischen Gulag in für 10 Jahre einsitzen müsste , nur weil ihm ein " Vergehen " zur Last gelegt wurden , welches in Rechtsstaaten nicht einmal verfolgt bzw. sanktioniert würde ( Meinungsfreiheit z.B. )....... lieber unsrer Leute nach Hause holen , und den Russen eben ihre Mörder übergeben . Die Abwägung zu Gunsten unserer u.a. Inhaftierten in Rußland ist richtig !
Das dies nicht der Weisheit letzter Schluß ist weiß ich auch ... was Sie jedoch schreiben über reisende
" Dumme Idioten " bzw. wieder einmal die " unfähige Regierung " zeigt doch eindeutig Ihre verschobene Weltansicht .
Sie sollten sich schämen so etwas von sich zu geben , daß unschuldig inhaftierte Geiseln nun noch selbst Schuld sein sollen an Ihren Schicksalen.
Deutschland , die US und andere Staaten haben ihre Leute heimgeholt , und das ist auch richtig so.
Die Angehörige der Geiseln - den mehr ist es nicht - werden es den " unfähigen Politkern " danken.

Ole
werner spierling 02.08.24 15:30
Leider hat unser Oberste Gerichtshof durch Gesetze die unsere unfähigen Politiker gemacht haben das ein Kanzler alleine entscheiden kann ob wir Mörder freilassen. Diese Idioten die in Diktatorische Länder Reisen sollten selbst für ihre Dummheit mit langen Haftstrafen in Sibirien gerade stehen.Wie erklärt der unfähige Scholz das den Angehörigen die durch diesen Russischen Mörder getötet wurde . Wie viele Steuergelder sind auf diese Art wieder verschwendet worden.Nicht ein Kanzler sondern das Oberste Gericht in Karlsruhe sollte die Entscheidungsmacht haben wir haben ja diese Beispiele wo in Polen Türkei usw die Despoten entscheiden das hat mit Rechtsstaat nichts zu tun.
Ole Bayern 02.08.24 02:40
Wer heutzuge auch nur einen Fuß .......
...... auf russisches oder weißrussisches Staatsgebiet setzt als Europäer oder Amerikaner, hat nicht mehr alle beisammen im Hirn . Man wird bei denen nach Gutdünken verhaftet und z.B. wegen Hustenbonbon oder Haribo - Gummis abgeurteilt und als Austauschgeisel missbraucht .
Und deshalb ist es mir vollkommen unverständlich , wenn auch nur ein Deutscher
- wie auch hier im Forum - den Russen mit ihrer Lügenpropaganda auf den Leim geht , sind wir doch alle in Freiheit und Rechtsstaatlichkeit aufgewachsen.
Selbst in der dt. Ostzone war das Leben sicherlich erträglicher bis 1990, als in dem kriegstreibenden Irrenstaat von Lenins - und Stalins Erben und Enkeln unter einem ehemaligen KGB Offizier derzeit .

Ole
Jörg Obermeier 02.08.24 02:10
Um ehrlich zu sein, ich trauere schon den Zeiten nach als ich mit der Aeroflot via Moskau nach München geflogen bin. Das war mal genauso normal wie über irgendeinen anderen Zwischenstopp. Gut, die Route gibt's nicht mehr und wer würde auch riskieren wollen als Geisel festgesetzt zu werden wenn wieder mal ein Mörder und russischer Staatsterrorist frei gepresst werden soll? Lang ist es her, dass am Checkpoint Charly während dem Kalten Krieges Spione ausgetauscht wurden. Der Unterschied zu heute ist, dass es nun ein heißer Krieg ist den uns Putin aufgezwungen hat und den zu führen wir den Ukrainern überlassen haben. Ist es zu opportunistisch zu hoffen, dass das auch so bleibt?