Bevölkerung will keine Alkohol-Warnhinweise

Foto: The Nation
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BANGKOK: Eine aktuelle Umfrage der Regierung hat zum Ergebnis, dass die Mehrheit der thailändischen Bevölkerung gegen einen vorgeschlagenen Plan ist, der die Hersteller alkoholischer Getränke dazu verpflichten würde, auf jeder Verpackung ein grafisches Warnetikett anzubringen.

Laut dem Ministerium für Seuchenkontrolle sind 87 Prozent der 1.040 befragten Thailänder mit diesem Vorhaben nicht einverstanden. Die Umfrage berücksichtigte Meinungen aus verschiedenen Bereichen, darunter Wissenschaftler, Unternehmer und Geschäftsleute.

Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen nun dem Unterausschuss für Etiketten vorgelegt werden. Dieser wird den Entwurf der Vorschriften überarbeiten, bevor er sie dem Ausschuss für die Kontrolle alkoholischer Getränke zur weiteren Diskussion vorlegt.

Thongchai Keeratihattayakorn, der Generaldirektor des Ministeriums für Seuchenkontrolle, versucht, Bedenken zu zerstreuen, indem er betont, dass der vorgeschlagene Entwurf lediglich eine Reaktion auf akademische Forderungen nach ähnlichen Warnhinweisen sei, wie sie bereits auf Zigarettenpackungen zu finden sind.

Die Vorschrift sieht vor, dass die Warnhinweise mindestens 50 Prozent des Platzes auf der größten Seite eines rechteckigen Behälters und 30 Prozent auf einem zylindrischen Behälter einnehmen müssen. Diese Warnungen sollen in vier Farben und neun Varianten gestaltet sein und deutlich sichtbar sein. Begleitet werden sollen sie von Hinweisen wie „Alkoholische Getränke können Krebs verursachen“, „Alkoholkonsum kann Herzkrankheiten verursachen“, „Alkoholkonsum kann sexuelle Funktionsstörungen verursachen“ oder „Alkoholkonsum kann Gewalt verursachen“.

Sollte die Regelung genehmigt werden, würde sie 180 Tage nach ihrer Veröffentlichung in der „Royal Gazette“ in Kraft treten. Das kontroverse Thema rückte ins Rampenlicht, nachdem Taopiphop Limjittrakorn, ein Abgeordneter der Move Forward Party, am Montag (26. Februar 2024) auf seiner Facebook-Seite Bilder von Modellen von Flaschen und Dosen mit Warnhinweisen der Craft Beer Association veröffentlichte. Limjittrakorn ist ein bekannter Befürworter von liberalisierten Regeln für die Alkoholproduktion.

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Bnd Ovel 02.03.24 13:15
Na dann…
Ob das hilft sei mal dahingestellt. Warnhinweise interessieren Raucher auch nicht
Harald Jörg Morun 01.03.24 15:10
Genial
Man fragt also die bevölkerung, ob sie Warnhinweise wollen..Das ist genial.
Ingo Kerp 01.03.24 13:00
Mit anderen Worten, Text-Etiketten mit voellig neuen Erkenntnissen. Wer hätte gedacht, das Alkohol gesundheitsgefährdent ist? Warnungen in 4 Farben und 9 Varianten, da bleibt kaum Platz für den Namen des Inhaltes. In Planung ist sicher schon ein Warnetikett für Küchenmesser, mit dem man sich schneiden kann oder andere Menschen verletzen. Man kann nur immer wieder staunen, was den Thais alles so einfällt.
Andy 01.03.24 12:10
Warnhinweise
Solange ich keinen Geheimcode brauche, um eine Flasche Bier zu öffnen, ist mir das egal, wie das Etikett gestaltet ist.