Bestens bedient

Oskar erinnerte sich beim Besuch des Straßenverkehrsamtes an die häufigen Klagen von Urlaubern, vor allem von Touristen, die seit Jahren oder Jahrzehnten nach Thailand reisen. Thais, so ihre Beschwerden, würden nicht mehr lächeln, seien schnell aggressiv anstatt freundlich, wären kaum noch hilfsbereit und nur auf das Geld von Ausländern aus.

Im Wartebereich des Straßenverkehrsamtes waren alle Plastikstühle besetzt. Zu Oskars Überraschung erhob sich ein junger Mann und bot ihm seinen Platz an. Die Sitznachbarin zur Linken schenkte Oskar ein breites Lächeln und begrüßte ihn mit einem „Sawadee kha“! Fünf Minuten später wies die junge Thai ihn darauf hin, dass jetzt seine Nummer aufgerufen wurde. Oskar zahlte die Kfz-Steuer. Der Schalterbeamte händigte ihm Vignette und Wechselgeld aus – mit einem Lächeln.

Oskar wohnt eine halbe Autostunde von der Stadt entfernt und hat die Dorfbewohner als stets liebenswürdig und hilfsbereit in Erinnerung. Dass sich ausländische Touristen immer wieder über ihre Gastgeber negativ äußern, kann er nicht nachvollziehen. Woran mag es liegen? Wie sich die Urlauber orientieren und verhalten, oder ist es bei Männern die Einflussgröße Milieu? Dagegen spricht, dass Langzeittouristen bei jedem Urlaub dasselbe Hotel, dieselben Restaurants und denselben Liegestuhlverleiher aufsuchen und sich jederzeit willkommen und bestens bedient fühlen.

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Peter Krüsi 13.10.14 08:03
Wie man in den Wald ruft, so tönts zurück
Versuchs mal mit lächeln