Bern dementiert Kontakt zu Guaidó wegen Konten in der Schweiz

Foto: epa/Ennio Leanza
Foto: epa/Ennio Leanza

BERN (dpa) - Die Schweizer Regierung hat Angaben des selbsternannten venezolanischen Interimspräsidenten Juan Guaidó über Kontakte wegen Geldschiebereien der Regierung Venezuelas in die Schweiz dementiert. «Es gab keine solchen Kontakte», sagte ein Sprecher des Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Nach Angaben Guaidós versuchen Funktionäre der venezolanischen Regierung, Geld auf private Konten zu verschieben. Er behauptete in einem Fernsehinterview, er habe deshalb mit dem Schweizer Bundespräsidenten telefoniert, um etwaige Konten in der Schweiz zu blockieren. Den Namen des Präsidenten nannte er nicht. Das Amt des Bundespräsidenten hat zur Zeit Finanzminister Ueli Maurer inne.

In dem herabgewirtschafteten Land tobt ein Machtkampf des Parlamentspräsidenten Guaidó mit dem Chef der sozialistischen Regierung Nicolás Maduro. Anders als die USA, Deutschland und andere Staaten erkennt die Schweiz Guaidó nicht explizit als Interimspräsidenten an. «Die Schweiz anerkennt in ihrer Praxis grundsätzlich nur Staaten, nicht aber Regierungen», heißt es dazu aus dem Außenministerium. «Die Schweiz fordert die beteiligten Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und eine verfassungskonforme Lösung der politischen Krise zu suchen.»

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