Berlin bereitet Rückkehr deutscher IS-Kinder vor

BERLIN (dpa) - Die Regierung in Berlin trifft Vorbereitungen, um deutsche Kinder von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nach Deutschland zu holen.

Ob ihre Mütter, die von denen einige möglicherweise immer noch der IS-Ideologie anhängen, ebenfalls Unterstützung bei der Ausreise nach Deutschland erhalten, ist aktuell noch Gegenstand von Gerichtsverfahren.

«Wir warten alle gespannt auf eine Entscheidung des Gerichts in Berlin», sagte Intessar Aataba, eine Großmutter von zwei Kindern des untergegangenen «IS-Kalifats», am Donnerstag auf Anfrage. Die Enkelsöhne leben den Angaben zufolge gemeinsam mit ihrer Mutter im Lager Roj im Norden Syriens.

Das Berliner Verwaltungsgericht hatte im Juli entschieden, dass die Regierung Angehörige von IS-Kämpfern zurückholen müsse. Es forderte das Auswärtige Amt auf, die Identität dreier Kinder in dem syrischen Flüchtlingslager Al-Hol feststellen zu lassen, um sie anschließend zusammen mit ihrer Mutter nach Deutschland bringen zu lassen.

Das Gericht stellte fest, es sei nicht bekannt, ob die Frau für Straftaten verantwortlich sei. Das Außenministerium hat Rechtsmittel eingelegt. Eine Entscheidung wird demnächst erwartet.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Regierung arbeite unter Hochdruck daran, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass deutsche Kinder aus Lagern im Nordosten Syriens nach Deutschland zurückkehren könnten. Hierbei müsse jedoch immer der Einzelfall betrachtet werden.

Es sei schwierig, Kinder vor Ort zweifelsfrei zu identifizieren. Dafür und «für die Ausreisemodalitäten ist die Zustimmung und Mitwirkung der Autoritäten vor Ort, nichtstaatlicher Akteure und der Regierungen der Nachbarstaaten Syriens erforderlich».

Nach Medienberichten und Informationen von Nichtregierungsorganisationen halten die syrischen Kurden mehrere Dutzend deutsche Frauen mit etwa 80 Kindern fest.

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Rüdiger Huber 19.08.19 10:27
ist ja ganz toll und human
aber was folgt dann ? Familiennachzug ?