Ermittlungen wegen IS-Gräueltaten

Foto: epa/Sedat Suna
Foto: epa/Sedat Suna

PARIS (dpa) - Ein in Frankreich festgenommener Iraker wird laut übereinstimmenden Medienberichten verdächtigt, an Gräueltaten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) mitgewirkt zu haben.

Die Pariser Staatsanwaltschaft bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Morden, Mitgliedschaft in einer terroristischer Vereinigung und Kriegsverbrechen. Der Mann, der die Vorwürfe abstreitet, sitzt in Untersuchungshaft.

Der Verdächtige war im Juni 2017 in Frankreich als politischer Flüchtling anerkannt worden, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise meldete. Der Staat habe ihm diesen Status nach seiner Inhaftierung aberkannt.

Laut der Agentur sowie den Sendern TF1 und LCI, die zuerst über den Fall berichtet hatten, verdächtigen die Ermittler den Mann insbesondere, an einem Massaker an Armeerekruten im Irak beteiligt gewesen zu sein. Der IS hatte dabei im Juni 2014 nahe der Stadt Tikrit hunderte Menschen getötet.

Das Verfahren gegen den Verdächtigen wurde im März eingeleitet, förmliche Ermittlungen liefen in Paris bereits seit November.

Der Anwalt des Mannes sagte TF1, das Verfahren beruhe auf Zeugenaussagen aus dem Irak, die nicht überprüfbar seien. «Mein Mandant hat seine Version nie verändert, er dementiert die schwerwiegenden Taten, die man ihm vorwirft.»

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