LONDON (dpa) - Hoda Muthana fiel einst mit Hetze und Propaganda für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf, jetzt will die US-Bürgerin nach ihrer Festnahme in Syrien nur noch schnell zurück in ihre Heimat im Bundesstaat Alabama. Die 24-Jährige ist die einzige Amerikanerin unter rund 1.500 ausländischen Frauen und Kindern, die von Kurden im Flüchtlingslager Al-Hul festgehalten werden. Ihre Entscheidung, sich dem IS anzuschließen, sei ein großer Fehler gewesen, sagte Muthana dem britischen «Guardian» (Montag).
Sie sei online radikalisiert worden und bereue nun ihre Entscheidung, sagte die Mutter eines 18 Monate alten Sohnes. «Ich dachte, ich hätte für Gott das Richtige getan.».
Muthana war nach eigenen Angaben im November 2014 über die Türkei nach Syrien in die damalige IS-Hochburg Al-Rakka eingereist, wo sie einen australischen Dschihadisten heiratete. Als dieser getötet wurde, heiratete sie einen Tunesier, der bei der Schlacht um Mossul im Nordirak fiel. Vergangenes Jahr ging sie eine Ehe mit einem syrischen IS-Kämpfer ein.
In den sozialen Medien verbreitete Muthana IS-Propaganda und wiegelte Anhänger gegen die USA auf. Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes rief sie zu Anschlägen beispielsweise mit Lastwagen während der US-Feiertage auf. Sie zählte zu den prominentesten IS-Agitatoren. Muthana gibt jetzt an, dass andere ihren Twitter-Account geführt hätten.
Kontakt zu den US-Behörden habe sie zwar noch nicht aufgenommen, sagte die IS-Braut dem «Guardian», aber sie würde die USA um Verzeihung bitten. «Ich glaube, dass Amerika jedem eine zweite Chance gibt.» In den Nahen Osten wolle sie nie wieder zurückkehren.
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