YANGON (dpa) - In Myanmar ist die Gefahr, wegen seiner politischen Überzeugungen ins Gefängnis zu kommen, wieder deutlich größer geworden. Nach einer Auflistung der Gefangenhilfsorganisation AAPP vom Montag stieg die Zahl der politischen Gefangenen im vergangenen Jahr von 229 im Januar auf 327 Ende Dezember. Dazu zählte die Organisation in ihrem Jahresbericht auch mehrere Journalisten, die bei ihrer Arbeit festgenommen worden waren.
Das südostasiatische Land wird seit 2016 von einer Regierung unter Führung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi regiert, die zu Zeiten der Militärdiktatur selbst viele Jahre lang inhaftiert war. Das Militär hält in ihrem Kabinett mehrere Schlüsselposten.
International steht die Regierung in der Kritik, insbesondere wegen der brutalen Verfolgung von Hunderttausenden Angehörigen der muslimischen Minderheit der Rohingya. Auch die Verurteilung von zwei Reportern der Nachrichtenagentur Reuters zu mehrjährigen Haftstrafen sorgte für Proteste. Die AAPP (Assistance Association for Political Prisoners, Vereinigung zur Hilfe für politische Gefangene) forderte die Freilassung der Inhaftierten.
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