MWC-Veranstalter beraten über Absage der Mobilfunk-Messe

Chinas Konsul in Barcelona Lin Nan (R) kommt zu einem Treffen mit Kataloniens regionaler Gesundheitsministerin Alba Verges (L) und dem regionalen Außenminister Alfred Bosch (2-L) in Barcelona zusammen. Foto: epa/Quique Garcia
Chinas Konsul in Barcelona Lin Nan (R) kommt zu einem Treffen mit Kataloniens regionaler Gesundheitsministerin Alba Verges (L) und dem regionalen Außenminister Alfred Bosch (2-L) in Barcelona zusammen. Foto: epa/Quique Garcia

BARCELONA (dpa) - Immer mehr große Unternehmen sagen wegen der Coronavirus-Gefahr ihre Teilnahme am Mobile World Congress ab. Bisher halten die Veranstalter am Termin Ende Februar für die wichtigste Mobilfunk-Messe fest. Das könnte sich nun ändern.

Die weltweit wichtigste Mobilfunkmesse MWC in Barcelona steuert in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Gefahr erstmals auf eine Absage oder Verschiebung zu. Allein am Mittwoch teilten die Deutsche Telekom, der Netzausrüster Nokia und der Smartphone-Hersteller HMD Global mit, dass sie der Veranstaltung fernbleiben werden. Laut spanischen Medienberichten wollte der Veranstalter noch am Mittwochnachmittag darüber beraten, ob die ganze Messe abgesagt werden soll.

Die Messe wird der Mobilfunk-Anbieter-Organisation GSMA organisiert. Ihre Mitglieder wie die Deutsche Telekom, Vodafone oder Telefónica wollten sich zu einer eilig einberufenen Videokonferenz zusammenschalten, schrieb unter anderem die Zeitung «El Pais».

Zuvor war noch berichtet worden, das Thema solle bei einer regulären Gremiensitzung der GSMA in Barcelona am Freitag angesprochen werden. Die GSMA erklärte dazu am Mittwoch lediglich, man gebe keine Kommentare zu internen Treffen ab. Sie hatte zuletzt am Wochenende betont, die Messe solle trotz der Coronavirus-Sorgen wie geplant vom 24. bis 27. Februar stattfinden - allerdings mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen.

Seit Tagen häufen sich aber die Absagen. Allein am Dienstag kündigten der Chipriese Intel, der US-Telekomkonzern AT&T und der chinesische Smartphone-Anbieter Vivo an, dass sie in diesem Jahr dem Mobile World Congress (MWC) angesichts der Coronavirus-Risiken fernbleiben.

Zuvor hatten bereits große Aussteller wie Sony und Amazon, der Telekom-Ausrüster Ericsson, der südkoreanische Elektronikkonzern LG und der Chiphersteller Nvidia abgesagt.

Der MWC gilt als die weltweit wichtigste Veranstaltung der Mobilfunkbranche und ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Die GSMA erwartete zu der Messe in diesem Jahr wieder mehr als 100 000 Besucher und mehr als 2800 Aussteller. Für Barcelona ist sie auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor - der Effekt für das Gastgewerbe und andere Branchen wird von der GSMA auf nahezu eine halbe Milliarde Euro geschätzt.

Die Organisatoren hatten nach den ersten Absagen unter anderem zusätzliche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen angekündigt. Außerdem soll allen Reisenden aus der chinesischen Krisenprovinz Hubei der Zugang zum MWC verwehrt werden. Personen, die sich in China aufhielten, müssen den Nachweis erbringen, dass sie das Land vor mindestens 14 Tagen verlassen haben.

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