Ermittlungengegen Japans NOK-Chef

Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees in Japan, Tsunekazu Takeda, im Kreuzfeuer der französischen Behörden. Foto: epa/Sebastien Nogier
Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees in Japan, Tsunekazu Takeda, im Kreuzfeuer der französischen Behörden. Foto: epa/Sebastien Nogier

PARIS/TOKIO (dpa) - Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees in Japan, Tsunekazu Takeda, steht Berichten zufolge in Frankreich wegen der Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokio unter Korruptionsverdacht. Die französische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption eingeleitet, wie mehrere französische Medien am Freitag unter Berufung auf Justizkreise berichteten.

Takeda wies die Vorwürfe zurück. Neues habe man von den Ermittlern nicht gehört, sagte er nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Ihm seien keine Restriktionen auferlegt worden. Er habe mit den französischen Behörden kooperiert.

Nach Angaben der Zeitung «Le Monde» wurde das Verfahren bereits im Dezember eingeleitet. Das Verfahren kann am Ende zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittler ausreichend Beweise gegen den Beschuldigten sehen. Andernfalls können sie das Verfahren auch wieder einstellen.

Bereits seit drei Jahren ermittelt die französische Justiz wegen möglicher Korruption im Zusammenhang mit der Olympiavergabe 2013. Tokio hatte sich gegen die Mitbewerber Madrid und Istanbul durchgesetzt. Takeda gehörte dem damaligen Bewerbungskomitee in führender Position an. Die Ethikkommission des IOC habe eine Akte zu dem Fall eröffnet und werde die Situation weiterhin beobachten, teilte das IOC am Freitag am. «Für Herr Takeda gilt weiterhin die volle Unschuldsvermutung», hieß es weiter.

Wegen des Korruptionsverdachts rund um die Spiele-Vergabe hatte Japans Olympisches Komitee bereits 2016 ein Untersuchung eingeleitet. Es sollte geprüft werden, ob es bei der Zahlung hoher Beratungsgebühren an die Consultingfirma Black Tidings in Singapur legal zuging. Takeda wies am Freitag die Vorwurf zurück, dass es bei den Zahlungen um Bestechung ging: «So etwas ist undenkbar.»

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