Bericht: Durchsuchungen bei Lafarge

Foto: epa/Yoan Valat
Foto: epa/Yoan Valat

PARIS (dpa) - In der Affäre um angebliche Schutzgeldzahlungen in Syrien haben Ermittler den Firmensitz des Zementherstellers Lafarge in Paris durchsucht. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstag unter Berufung auf Justizkreise. Lafarge war zunächst nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Französische Ermittlungsrichter prüfen nach früheren Angaben seit Juni den Verdacht der Terror-Finanzierung. Lafarge hatte ein Werk in Syrien trotz des Bürgerkriegs bis 2014 weiterbetrieben. Das lokale Unternehmen soll Geld an Dritte gezahlt haben, um Arrangements mit bewaffneten Gruppen auszuhandeln, damit die Produktion weitergehen konnte.

Menschenrechtsorganisationen hatten im vergangenen Jahr Anzeige erstattet und Lafarge vorgeworfen, möglicherweise zur Finanzierung der Terrormiliz Islamischer Staat beigetragen zu haben. Die französische Lafarge-Gruppe hatte sich 2015 mit dem Schweizer Konzern Holcim zusammengeschlossen. Das Unternehmen hat 90.000 Mitarbeiter in mehr als 80 Ländern.

Die belgische Staatsanwaltschaft bestätigte eine Durchsuchung in Brüssel, die parallel zu Durchsuchungen in Frankreich stattgefunden habe. Es gehe um den Verdacht der Finanzierung einer terroristischen Gruppe durch einen internationalen französischen Konzern - ein Firmenname wurde von den belgischen Ermittlern aber nicht genannt.

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