Amri soll Sprengstoffattentat mitgeplant haben

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

BERLIN (dpa) - Der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, soll auch an Planungen für einen Sprengstoffanschlag beteiligt gewesen sein.

Das berichtete der Berliner «Tagesspiegel» am Donnerstag unter Berufung auf ein Schreiben der Bundesanwaltschaft an das Bundesjustizministerium. Aus dem Schreiben geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hervor, dass Amri wegen eines möglichen Sprengstoffanschlags mit dem Franzosen Clément B. in Kontakt stand.

Beide verkehrten nach Angaben aus Sicherheitskreisen in der Berliner Fussilet-Moschee. An den Planungen für den Sprengstoffanschlag, die letztlich nicht umgesetzt wurden, soll auch ein Tschetschene beteiligt gewesen sein.

Das Justizministerium bestätigte die Existenz eines Schreibens. Das Ministerium habe den Brief an den Untersuchungsausschuss des Bundestags weitergeleitet, sagte ein Sprecher. Zum Inhalt wollte er sich nicht äußern, darüber könne nur der Generalbundesanwalt Auskunft erteilen. Die Bundesanwaltschaft äußerte sich ebenfalls nicht.

Im Sommer hatten Ermittler in Berlin einen Islamisten mit russischer Staatsbürgerschaft festgenommen. Er soll 2016 in seiner Wohnung in Berlin eine erhebliche Menge des gefährlichen Sprengstoffs TATP gelagert und mit dem in Frankreich inhaftierten Clément B. eine schwere staatsgefährdende Gewalttat in Deutschland vorbereitet haben.

Nach früheren Angaben der Ermittler standen Clément B. und Amri in Kontakt. Unklar war bisher, ob Amri in die Sprengstoffpläne involviert war und ob Clément mit dem Anschlag in Berlin zu tun hatte. Amri tötete vor zwei Jahren zwölf Menschen, als er einen Lastwagen stahl und auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche steuerte.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ernst Schwartz 14.12.18 13:29
Ach ja
Gute Propaganda, hat ein Weilchen gedauert. Aufkommende Zweifel durch Verschwörungstheoretiker müssen entgegnet werden.