HONGKONG (dpa) - Der bekannter Hongkonger Aktivist Edward Leung ist wegen seiner Beteiligung an einem Straßenkampf zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Wie das Oberste Gericht der Stadt am Montag mitteilte, wurde der 27-Jährige schuldig gesprochen, sich an einem gewalttätigen Aufstand beteiligt zu haben.
Leung, der sich seit Jahren für die Unabhängigkeit Hongkongs einsetzt, war im Februar 2016 zusammen mit mehr als 30 anderen Aktivisten nach Krawallen mit der Polizei im beliebten Einkaufsviertel Mong Kok angeklagt worden.
Die Beamten hatten versucht, unangemeldete Stände von Straßenverkäufern zu schließen. Etwa hundert Aktivisten hatten sich laut Medienberichten der Polizei entgegengestellt und die Beamten mit Steinen beworfen. Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein.
Das harte Vorgehen der Justiz gegen die junge Protestlergeneration hatte in Hongkong zuletzt für große Kontroversen gesorgt und Befürchtungen geweckt, dass Haftstrafe auf politischen Druck aus Peking verhängt wurden.
Hongkong war 1997 von Großbritannien zurück an China übergeben worden, genießt aber laut Vertrag bis 2047 «ein hohes Maß an Autonomie». Chinas Präsident Xi Jinping forderte im vergangenen Jahr jedoch, die Sicherheitsgesetze der Stadt zu stärken. Wer die politische Stabilität bedrohe, überschreite damit «eine rote Linie».
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