Beim Nobbi im Nachtcafe von Naklua

Wie ein Profi-Gastronom nicht nur mit Gaumenfreuden für Genuss sorgt

In ihrer 2013 gegründeten Wohlfühl-Oase Nachtcafe bieten Norbert und Jum (links) ein prima Klima – wie es auch ihre Angestellten zu schätzen wissen. Fotos: vk
In ihrer 2013 gegründeten Wohlfühl-Oase Nachtcafe bieten Norbert und Jum (links) ein prima Klima – wie es auch ihre Angestellten zu schätzen wissen. Fotos: vk

PATTAYA: Die üppige Speisekarte ist unschlagbar originell und dennoch überraschend preiswert, die Qualität der Gerichte ausgezeichnet, ihre Quantität überzeugend, der Service phantastisch, das Ambiente heimelig und die Lage geradezu faszinierend: Wer zum ersten Mal im Nachtcafe einkehrt, wird stets auch gleich zum Stammgast!

Dass dieses Restaurant als geniales Beispiel für Geheimtipp-Gastronomie gilt, ergibt sich schon aus seiner illustren Abgelegenheit in der engen und verschlungenen Soi 19 (ca. 300 m von der Naklua-Road nahe der Soi Photisarn). Zwischenzeitlich ist das halboffene Nachtcafe (außer montags, 16–2 Uhr, Telefon 082-172.1115) mit seinem herrlichen Biergarten-Charakter schon so eingegrünt, dass man es glattweg übersehen kann. Viele kleine und auch größere Palmen, plätschernde Wasserspiele und ein ansehnliches Buddha-Relief umrahmen allerlei einladende Sitzgarnituren, von denen man sich nicht wirklich wieder erheben mag…

Nach ihrer ersten Visite im Nachtcafe werden die meis­ten Besucher zu Stammgäs­ten – und bilden oft gesellige Runden.
Nach ihrer ersten Visite im Nachtcafe werden die meis­ten Besucher zu Stammgäs­ten – und bilden oft gesellige Runden.

Dass es den Gästen hier an rein gar nichts mangelt, garantiert Norbert Simon. In Pattaya hängen geblieben ist der passionierte Profi-Gastronom ausschließlich wegen seiner vor 14 Jahren eroberten, thailändischen Lebenspartnerin Jum. „Denn ich liebe viel eher die Natur und Ruhe“, bekennt der gebürtige Münsteraner, der zuvor neun Jahre auf Bali gelebt hat. „Eigentlich wollte ich mir in dieser quirligen Urlauber-Metropole nur eine eigene, kleine Oase schaffen, in der ich abends meinen Wein genießen kann“, erläutert er nicht ohne Stolz, „doch dann entpuppte sich das Restaurant derart als Erfolgsmodell, dass wir sogar noch vergrößert haben.“

Als einziges Problem im Nachtcafe erweist sich definitiv die Qual der Wahl: Die enorm appetitlich bebilderten, übersichtlichen Speisekarten (für westliche Kost in Deutsch, für die ebenso exzellente, einheimische Küche in Thai, Englisch und Deutsch) bieten eine derartige Vielfalt, dass es meist nicht bei der Bestellung eines einzigen Gerichts bleiben kann: Insider empfehlen zum Einstieg bzw. als „Vorspeise“ z.B. die mit tatarähnlichem Mett und reichlich Zwiebeln beschichteten Brötchen (95 Baht), das 200 Gramm dicke Schweinenackensteak (125 Baht) oder die ebenfalls mit Pommes Frites servierte Currywurst (145 Baht), deren wunderbare Signature-Soße sogar etwas Mango und Apfelmus birgt.

Dies am liebsten draußen im Biergarten, obwohl auch der Innenbereich des Restaurants einladend anmutet! Die musikalische Umrahmung intoniert Nobbi gern höchstpersönlich…
Dies am liebsten draußen im Biergarten, obwohl auch der Innenbereich des Restaurants einladend anmutet! Die musikalische Umrahmung intoniert Nobbi gern höchstpersönlich…

Weitere Speisen kann man sich ja einfach mit Freunden teilen. Wie den Gyros-Teller mit Zaziki, die spanischen Albondigas-Hackbällchen oder das neuerdings erhältliche Knoblauchbrot mit Bifteki (alles je 185 Baht). Zu den beliebtesten Leckereien zählen nicht zuletzt die Scampi mit Olivenöl und Knoblauch (195 Baht) oder die Rindsroulade mit Pfirsichknödeln und Rotkohl (265 Baht). Als in Pattaya einzigartig gilt die Französische Käseplatte (265 Baht), deren sechs Sorten mit einem Brotkorb serviert werden (265 Baht). Die ebenso exzellente Qualität der rund 50 Thai-Gerichte (meist 80–150 Baht) garantiert, dass stets auch Thais liebend gern im Nachtcafe einkehren. Umspülen lassen sich die kulinarischen Genüsse mit eiswand-gekühltem Chang-Bier (Glas 55 Baht, Liter-Krug 175 Baht), fünf Cocktail-Kreationen (120 Baht) oder erlesenen Flaschenweinen (ab 650 Baht).

Der stets freundliche Nobbi lässt sich nur schwerlich nehmen, jeden Gast möglichst per Handschlag zu begrüßen – oder zumindest zu verabschieden. Schließlich hat der 67-jährige Rheinländer die Gastronomie ja auch von der Pieke auf gelernt, schon mit zwölf Jahren in Ausflugslokalen gejobbt, eine Kochschule in Kampen auf Sylt absolviert, vier Jahre als Zeitsoldat die Marine bekocht und 1978 im Münsteraner Umland mit dem „Formula 600“ das erste von später insgesamt sogar neun Tanzlokalen mit Restauration gegründet. Doch wer mit dem sympathischen Gastronomen tiefer ins Gespräch kommt, kann sich noch dazu von seiner ungeahnten Spiritualität und Tiefsinnigkeit überraschen lassen…

 
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