Beide Generalsekretäre der FPÖ treten zurück

Foto: epa/Michael Gruber
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WIEN (dpa) - Die beiden Generalsekretäre der österreichischen FPÖ, Harald Vilimsky und Christian Hafenecker, sind von ihren Ämtern zurückgetreten.

«Ich hätte schon seit Längerem an wen Jüngeren übergeben wollen, es war dazu aber nie die Gelegenheit. Im Zuge unserer Neuaufstellung ist der Zeitpunkt jetzt optimal», teilte der FPÖ-Europaabgeordnete Vilimsky am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch Hafenecker betonte nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA, dass es sich um einen freiwilligen Rückzug handele.

Vilimsky übernahm das Amt des Generalsekretärs im Februar 2006, wenige Monate nachdem Heinz-Christian Strache Parteichef geworden war. Während Strache im Mai 2019 über das Ibiza-Video stolperte und sich aus der Politik zurückzog, blieb Vilimsky in der strategischen Führungsposition.

Die Karriere des 53-Jährigen in der FPÖ begann 1991 als Pressereferent in der Fraktion. Von 2006 bis 2014 war er Abgeordneter im österreichischen Parlament, 2014 schaffte er dann den Einzug ins Europaparlament. Derzeit ist er dort Delegationsleiter der FPÖ.

Als Generalsekretär machte der gebürtige Wiener immer wieder mit sehr harten Wortmeldungen vor allem zur Migrationspolitik auf sich aufmerksam. Auch seine außerordentlich kritische Haltung zu Israel sorgte mehrfach für Diskussionen.

Im April 2019 geriet Vilimsky im ORF-Nachrichtenmagazin «ZiB2» mit dem Moderator Armin Wolf aneinander. Die beiden stritten sich heftig über die Abgrenzung der FPÖ zum Rechtsextremismus, Wolf verglich die Darstellung von Ausländern auf einem Plakat der FPÖ-Jugend mit einem Bild aus der NS-Zeitung «Der Stürmer». Vilimsky drohte dem Journalisten und sprach von einem «Skandal der Sonderklasse».

Hafenecker war seit Mai 2018 an Vilimskys Seite Generalsekretär der FPÖ. Wie die APA berichtete, will er stellvertretender Landesparteichef in Niederösterreich bleiben und eine wesentliche Rolle in der Parlamentsfraktion einnehmen.

Als neuen Generalsekretär hat der Parteivorstand den Nationalratsabgeordneten Michael Schnedlitz (35) vorgesehen.

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