Bei neuen Beweisen kann Vorayuths Fall wieder aufgerollt werden

Parinya Tewanarumitkul, Vizedirektor der Thammasat University in Bangkok. Bild: Thai PBS
Parinya Tewanarumitkul, Vizedirektor der Thammasat University in Bangkok. Bild: Thai PBS

BANGKOK: Laut dem Vizerektor der Thammasat-Universität, Parinya Tewanarumitkul, gibt es neue Beweise, die die Wiederaufnahme des Verfahrens wegen Fahrerflucht gegen den Red-Bull-Erben Vorayuth „Boss“ Yoovidhya rechtfertigen könnten, trotz der Entscheidung des Office of the Attorney General (OAG), der Fall abzuschließen.

Bei einer Podiumsdiskussion über den umstrittenen Fall in der Thammasat-Universität sagte der Rechtsprofessor, dass Beweise für einen angeblichen illegalen Drogenkonsum Vorayuths und dessen Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des tödlichen Verkehrsunfalls vor acht Jahren immer noch dazu verwendet werden könnten, den Fall wieder aufzurollen. Er appellierte an Experten, sich zu melden, um die Geschwindigkeit des von Vorayuth gefahrenen Sportwagens zum Zeitpunkt der Tragödie zweifelsfrei nachzuweisen. Weiter forderte er eine klare, durch forensische Beweise gestützte Erklärung, die bestätigt, ob Vorayuth unter dem Einfluss einer illegalen Substanz stand. Die Verjährungsfrist für ein Drogendelikt sei noch nicht abgelaufen.

Die Polizei behauptet, ein Zahnarzt hätte kurz vor dem Unfall bei einem Eingriff Vorayuth eine kokainhaltige Droge verabreicht. Viele Zahnärzte wie auch der thailändische Rat für Zahnmedizin hingegen bestritten, dass kokainhaltige Substanzen in einer Zahnarztpraxis verwendet werden. Forensische Experten des Krankenhauses Ramathibodi und des Zentralen Forensischen Instituts bestätigten den Nachweis von Kokainspuren im Blut von Vorayuth in Proben, die routinemäßig kurz nach dem Unfall entnommen wurden.

Die Staatsanwaltschaft hat alle Anklagen gegen den Red Bull-Erben fallen gelassen, und die Polizei hat diese Entscheidung nicht angefochten. Der Fall gilt daher als abgeschlossen, da die Entscheidung der Staatsanwaltschaft normalerweise als endgültig betrachtet wird. Nach Angaben des ehemaligen Generalstaatsanwalt Atthapol Yaisawang will das OAG am Montag auf einer Pressekonferenz Stellung beziehen.

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Markus Boos 03.08.20 15:22
Hm!
Das ist doch alles ein schlechter Witz.
Ingo Kerp 03.08.20 13:22
Es gab Anklagen, die zwar verfallen sind, sie basierten aber auf Beweisen. Jetzt, nach Jahren, sucht man nach neuen Punkten, um eine erneute Klage zu erheben. Man hatte doch 8 Jahre Zeit, um nach allem zu suchen.
Benno Schönholzer 03.08.20 12:52
Kokain vom Zahnarzt und nur 60 km/h gefahren!!! Da wird der Polizist zum Taeter und der arme Jungs zum Opfer!!