Bau des umstrittenen Staudamms in tansanischem Wildreservat beginnt

DARESSALAM (dpa) - In Tansania haben die Bauarbeiten für ein umstrittenes Wasserkraftwerk in einem Wildreservat begonnen, das als Unesco-Weltnaturerbe geschützt ist. Die Vorarbeiten seien abgeschlossen, so dass die beiden beauftragten ägyptischen Firmen nun mit dem Bau durchstarten könnten, erklärte Energieminister Medard Kalemani am Samstag.

Der Bundestag hatte Tansania Anfang des Jahres aufgefordert, vom Bau des Staudamms und der damit verbundenen weiträumigen Waldrodung abzusehen. Naturschützern zufolge wären die Folgen des Staudamms verheerend für die Umwelt. Der Regierung des armen ostafrikanischen Landes zufolge ist das Projekt jedoch entscheidend für den Ausbau der Stromversorgung.

Das inmitten des Selous-Reservates geplante Wasserkraftwerk mit einer Leistung von bis zu 2,1 Gigawatt soll Tansanias Kapazität der Stromproduktion mehr als verdoppeln. Das Projekt über der Stiegler-Schlucht soll rund 3,9 Milliarden US-Dollar (3,5 Milliarden Euro) kosten und bis Juni 2022 abgeschlossen sein.

Das Selous-Reservat im Süden des Landes ist mit einer Fläche von rund 50.000 Quadratkilometern größer als die Schweiz und gehört wegen seiner reichen Tier- und Pflanzenwelt seit 1982 zum Weltnaturerbe. Selous gilt als eines der letzten großen und ungestörten Wildnisgebiete Afrikas.

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