Keine Unruhe im Team

Basketball-Nationalspieler Wagner zu Saibou 

Der Forward-Center der Washington Wizards, Moritz Wagner, schießt während des dritten Viertels in der NBA Basketball. Foto: epa/Etienne Laurent
Der Forward-Center der Washington Wizards, Moritz Wagner, schießt während des dritten Viertels in der NBA Basketball. Foto: epa/Etienne Laurent

BERLIN: Basketball-Nationalspieler Moritz Wagner sieht im Zusammenspiel mit Joshiko Saibou trotz unterschiedlicher Auffassung zur Corona-Pandemie keinerlei Probleme bei den Olympischen Spielen in Tokio. «Politisch und gesellschaftlich distanziere ich mich ähnlich wie Jo (Johannes Voigtmann, d.Red.) ganz klar von Joshikos Meinung», sagte der 24 Jahre alte Profi in einem Interview der «Berliner Morgenpost» (Samstag). Das gelte auch für die Art und Weise, wie Saibou sie geäußert habe.

Der 31-Jährige hatte im vergangenen Jahr an Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie teilgenommen. Bei den Veranstaltungen waren auch Anhänger von Verschwörungstheorien und rechte Gruppierungen dabei gewesen. Dass er sich von Saibous Meinung distanziere, heiße für ihn aber nicht, «dass ich nicht mit ihm Basketball spielen kann. Wir haben alle gemeinsam bewiesen, dass das wunderbar funktioniert», sagte Wagner.

Der gebürtige Berliner, der seit 2018 in der NBA spielt und seit April dem Kader von Orlando Magic angehört, betonte, dass auch er sich «sehr viele Gedanken darüber gemacht» habe. «Schon, weil man als junger Mensch, der in der Gesellschaft ein öffentliches Leben lebt, eine gewisse Verantwortung trägt.»

Den Sport bezeichnete Wagner als «sehr interessante Plattform, Themen wie dieses anzusprechen. Das finde ich grundsätzlich erst mal gut - wobei das Thema natürlich nicht erfreulich ist». Bei solchen Geschichten würden Fehler gemacht. Wichtig sei es, daraus zu lernen und transparent damit umzugehen.

Beim Supercup in Hamburg im Juni hätten sie sehr viel darüber diskutiert. «Ich kann nicht für das gesamte Team sprechen und sagen, das sei jetzt abschließend geklärt. Da hat jeder seinen eigenen Umgang. Das Schöne an unserer Gesellschaft ist ja, dass jeder eine andere Perspektive haben darf», sagte Wagner. Er selbst habe keine Unruhe im Team wahrgenommen.

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