Bars und Clubs fordern Rückkehr zunormalen Öffnungszeiten

Thailands Nightlifebranche kämpft in der „neuen Normalität“ weiter ums Überleben. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Thailands Nightlifebranche kämpft in der „neuen Normalität“ weiter ums Überleben. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Auf einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Brainstorming zur Rettung der Wirtschaft und zur Wiederbelebung des Tourismus“ am Wochenende im Verlagsgebäude der „Chatuchak Newspaper“ forderte ein Spitzenvertreter der thailändischen Unterhaltungs- und Nachtlebenindustrie die Seuchenbekämpfungsabteilung der Regierung dazu auf, Bars, Clubs und andere mit dem Nachtleben in Verbindung stehende Betriebe wieder regulär bis um 2 Uhr morgens öffnen zu lassen und die vorzeitige Schließungszeit um Mitternacht aufzuheben.

Der Vertreter der Unterhaltungsbranche, Thanawat Srisuk, wies darauf hin, dass auch wenn die Regierung die Entertainmentindustrie als „klein“ betrachten würde, sie einen nicht zu unterschätzenden Teil der thailändischen Tourismusindustrie darstellt, sowohl hinsichtlich des inländischen als auch internationalen Tourismus. Er betonte zudem, dass Millionen thailändischer Angestellte der Branche fast vier Monate lang ums Überleben gekämpft hätten.

Bars, Clubs und andere Entertainmentbetriebe wurden am 18. März 2020 per Notstandsverordnung zur Schließung gezwungen, um die Ausbreitung des Coronavirus in Thailand einzudämmen. Die Schließungsverordnung wurde am 1. Juli 2020 aufgehoben. Thanawat betonte, dass die Unterhaltungsindustrie als erste geschlossen und als letzte wiedereröffnet wurde, jedoch derzeit unter einem 70-prozentigen Geschäftsrückgang leidet, was er auf das Einreiseverbot für den internationalen Tourismus und auf die Schließung der Grenzen zurückführt. Thanawat erklärte weiter, dass die Unterhaltungsindustrie von ausländischen Arbeitern aus den Nachbarländern wie Kambodscha und Laos abhängig sei, der Arbeitskräftezustrom jedoch durch die geschlossenen Grenzen ebenfalls zum Erliegen gekommen ist.

Um die angeschlagene Entertainmentbranche zu unterstützen, schlug er vor, in Destinationen, in denen die gesetzliche Sperrstunde vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie erst um 2 Uhr in Kraft trat, beispielsweise in Pattaya, die vorgezogene Corona-Präventions-Schließungszeit um Mitternacht aufzuheben. Die Rückkehr zur ursprünglichen Sperrzeit würde Thanawat folgend den Besuchern ein größeres Zeitfenster einräumen, wodurch wiederum die Regeln der sozialen Distanzierung besser eingehalten werden könnten.

An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass es sich hierbei lediglich um einen Vorschlag handelt. Ob die Seuchenbekämpfungsabteilung der Aufforderung der Unterhaltungsindustrie nachkommt oder ob die Vorschläge der Regierung zur Entscheidung weitergeleitet werden, ist beim bisherigen Stand unklar.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Thomas Thoenes 13.07.20 18:52
Bis 2 Uhr geöffnet bedeutet
lediglich 2 Stunden mehr Betriebskosten ohne Einnahme. Kann natürlich auch sein das in jeder Bar DER eine Gast der letzte Woche so 3 mal da war sagte: Schade ich wäre gern noch ein Stündchen auf Zwei geblieben und hätte noch 1-2 Bier getrunken. Da kommt dann Hoffnung auf.
Gigi Geiger 13.07.20 17:51
Oeffnungszeiten bis 0200 Uhr überflüssig
Es ist schon gut, dass die Bars und Kneipen um Mitternacht dicht machen. So kommen die Girls und die Nachbarn zur Ruhe. Die Zeit zwischen Mitternacht und 0200 Uhr birgt nur die Gefähr von Pöbeleien und Schlägereien. Die Oeffnungszeiten sollten erst wieder verlängert werden, wenn auch wieder alle Touristen in's Land einreisen dürfen. Wichtiger wäre, wenn endlich das Rauchverbot durchgesetzt wird. Es stört gewaltig, wenn einem der Qualm in's Gesicht geblasen wird.
Ingo Kerp 13.07.20 16:52
Selbst wenn die Bars 24 Std. am Tag oeffnen würden, wer soll denn da hingehen? Farangs sind keine da als Urlauber und Thais haben wohl andere Vergnügungsstätten als die bei den Westlern bekannten Bars. Allerdings gehen die Thais auch nur, wenn sie Geld übrig haben. Noch ist absolute Nebensaison, die Flughäfen sind noch gesperrt für den evtl. Urlauber. Da wird der Barbesitzer ganz schnell wieder schließen, wenn keine Gäste da sind. Außer Spesen nichts gewesen treibt in die Pleite.
Hammer 13.07.20 13:52
Was nützt der Branche
eine längere Öffnungszeit, ohne die ausländische "Touristen"?

Von ein paar Bekannten vor Ort, in Pattaya, höre ich nur gejammer. Die Bars und Gogos sind zwar in einem bestimmten Zeitraum offen, aber die paar Expats vor Ort, können den Geldstrom, welcher benötigt wird, nicht "befriedigen".
Somit werden längere Öffnungszeiten gar nicht großartig was bringen.

Und, wie an anderer Stelle geschrieben wurde, ob die Thais für eine weitere Schließung und dem Einreiseverbot zustimmen, könnte ich bestimmt 100 Personen fragen, wo alle 100 auch für eine sofortige Aufhebung wären