Barack Obama und Joe Biden als Krimihelden

​«Hope Rides Again»

Barack Obama und Joe Biden als Krimihelden

BERLIN: Joe Biden könnte bald der mächtigste Mann der Welt sein. Aber vor den Wahlen muss er noch Barack Obamas Handy finden und auch sonst mal eben die Welt ein wenig besser machen. Jedenfalls als Hauptfigur in Andrew Shaffers Krimikomödie «Hope Rides Again».

Joe Biden als Hauptfigur in einem Krimi? Das findet der ehemalige US-Vizepräsident und jetzige Präsidentschaftskandidat Biden gar nicht lustig. Mit einem ironischen Seitenhieb auf seinen Erfolgsroman «Hope Never Dies» beginnt Andrew Shaffer den zweiten Roman, in dem Joe Biden und sein früherer Chef Barack Obama einen Kriminalfall lösen.

Die Handlung spielt im Frühjahr 2019. Zwei Jahre sind vergangen, seit Barack Obama das Weiße Haus verlassen hat. Nun kümmert er sich hauptsächlich um soziale Projekte. Nach längerer Zeit will Joe Biden ihn mal wieder treffen. Dazu ist er nach Chicago geflogen, wo sein alter Freund an einer Konferenz teilnimmt.

Obama, immer noch der Strahlemann aus Präsidententagen, stellt zum Anfang von «Hope Rides Again» sein neues Projekt vor, das Jugendliche aus armen Stadtteilen davor bewahren soll, kriminell zu werden. Eigentlich wollte Biden mit seinem alten Freund darüber sprechen, ob er für die Präsidentenwahl kandidieren soll.

Aber daraus wird erst einmal nichts, denn Obama merkt, dass sein Handy weg ist. Und das ist nicht einfach nur ein Handy, sondern sein legendäres Blackberry «mit den Handynummern aller führenden Politiker der Welt - und von Bradley Cooper». Einer der Jugendlichen aus dem Sozialprojekt scheint es eingesteckt zu haben, absichtlich oder versehentlich.

Der gutherzige, wenn auch bisweilen etwas überfordert wirkende Joe Biden will das Handy wiederholen. Er weiß, wo der junge Mann arbeitet und will ihn vor Schwierigkeiten bewahren. Aber als er auf dem Güterbahnhof ankommt, wird plötzlich geschossen und der junge Mann ist schwer verletzt.

Für Biden ist klar: Er muss Obama warnen, selbst wenn es bedeutet, auf eine abenteuerliche Odyssee durch das unbekannte Chicago zu gehen. Als er seinen Freund endlich getroffen hat, geht es gleich weiter. Denn natürlich will Obama dem jungen Mann aus dem Sozialprogramm helfen. Und schließlich hat er lange in Chicago gelebt und sieht sie immer noch als seine Stadt.

Die gemeinsame Verbrechersuche der beiden Spitzenpolitiker wird zu einer abenteuerlichen Reise durch Chicagos Unterwelt, mal als Thriller, mal als Slapstick. Nach einigen Verwicklungen kommt es zu einem Showdown auf einer Luxusjacht. Da gibt es Gangster, die aussehen wie Piraten aus dem Kino. Waffen spielen eine wichtige Rolle, aber auch Bluff und Gegenbluff. Und da fühlt sich Biden bestens gewappnet: «Gott sei Dank hatte ich auf der Universität von Delaware bei der Theater AG mitgemacht.»

Der Roman setzt als Krimikomödie eher auf Spaß denn auf Spannung, weist aber auch auf ein großes gesellschaftliches Problem des Landes hin. Grundlagen der Krimihandlung sind die weit verbreitete Bandenkriminalität und die Spaltung der Gesellschaft.

«Hope Rides Again» - «Die Hoffnung lebt wieder»: In einem Jahr, in dem Joe Biden tatsächlich zum Nach-Nachfolger von Barack Obama gewählt werden könnte, ist so ein Titel natürlich auch Programm. Immerhin war Hoffnung einer der ganz großen Begriffe in Obamas Regierungszeit. Und Joe Biden ist sich absolut sicher: «Wir würden an einem Strang ziehen. Wir waren Brüder - für immer und ewig.»

Andrew Shaffer spricht mit seinem Roman in erster Linie sicher Fans von Barack Obama an. Von denen gab und gibt es ja auch in Deutschland viele. Dazu erzählt er noch eine durchaus spannende Geschichte - mit einem Augenzwinkern.

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