Bangkoks Slums eine tickende Covid-Zeitbombe

Bangkoks Slums eine tickende Covid-Zeitbombe

BANGKOK: Die Slums der Hauptstadt können sich nach Einschätzung des Community Organisations Development Institute (CODI) zu Covid-19-Zeitbomben entwickeln, wenn sich das Coronavirus unkontrolliert ausbreitet und die zuständigen Behörden nicht rechtzeitig diese Gefahr erkennen und dagegen vorgehen.

Das CODI untersteht dem Ministerium für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit und hat bis zu 1.270 dieser Slumgemeinschaften wie Bangkoks Khlong-Toei-Slum identifiziert, in dem kürzlich ein Covid-19-Ausbruch stattfand. Besorgniserregend sind die große Klong-Prem Prachakorn-Gemeinde mit mehr als 10.000 Menschen, Slum-Gemeinschaften im Herzen des Bezirks Ratchathewi und des Bezirks Wang Thong Lang mit jeweils über 3.000 Bewohnern sowie die Yommarat-Railway-Gemeinde mit 5.000 bis 10.000 Menschen.

Behörden können diese Gemeinschaften zwar streng überwachen, die Bewohner aber nicht in ihren Häusern einsperren. Schon jetzt kämpfen sie trotz der Angst vor Covid-19 um ein tägliches Durchschnittseinkommen von 120 bis 150 Baht. Laut einer Umfrage ist für diese Gemeinschaften der Hungertod beängstigender als das Virus.

Laut dem stellvertretenden CODI-Direktor Panthip Petchmak wurde bei einer Überprüfung von Bangkoker Slumgemeinschaften am 2. Mai festgestellt, dass mehr als 200 Bewohner in 260 von 1.270 Gemeinschaften mit Covid-19 infiziert waren. 700 mussten unter Quarantäne gestellt werden. Es könnten sich noch mehr Menschen infizieren, da 90 Prozent der Bewohner in diesen Gemeinden täglich arbeiten gehen müssten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. CODI hat sich mit Organisationen auf Gemeindeebene abgestimmt, um Lebensmittel, Wasser und Nahrungsergänzungsmittel bereitzustellen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

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Thomas Sylten 08.05.21 15:00
Wow - die Weltverbesserer mit dem entwickelten Mitgefühl einer Straßenlaterne haben das Forum ja wieder fest im Griff - mir fehlt nur noch der übliche Kopf-ab-Kommentar von Herrn G.
Thomas Thoenes 06.05.21 19:20
Ich bin vor 3 Wochen mit dem Zug von Pattaya nach
BKK gefahren. So ab BKK "Eingang" fährt man ja fast 2 Stunden (weil der Zug gefühlt alle 200 Meter hält) durch Slums. Die Bewohner die dort direkt an,ja fast auf, den Bahngleisen hausen, sitzen, stehen, liegen zu hunderten meist dicht an dicht. Nicht einer hatte eine Maske auf. Wenn dort egal welche Krankheit ausbricht, verbreitet sich diese ungebremst wie ein Lauffeuer. Nur wie will man das verhindern? Ich wüsste keine Lösung. Dürfte also nicht einfach sein auf diese Gefahr angemessen zu reagieren.