Bangkok feiert 28 Jahre deutsche Wiedervereinigung

Der deutsche Chargé d’affairs Jan Scheer lud ins Mandarin Oriental ein

Gruppenfoto mit den geladenen deutschen und thailändischen Ehrengästen. 	Fotos: Deutsche Botschaft Bangkok
Gruppenfoto mit den geladenen deutschen und thailändischen Ehrengästen. Fotos: Deutsche Botschaft Bangkok

BANGKOK: Der Tag der Deutschen Einheit gilt als der wichtigste gesamtdeutsche Feiertag und erinnert an den Prozess der Wiedervereinigung des deutschen Volkes, der mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 formal beschlossen wurde. Doch nicht nur im fernen Deutschland, auch in Bangkok wurde der Nationalfeiertag gebührend im Mandarin Oriental gefeiert.

Anlässlich des 28. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung luden der Chargé d’affaires a.i. Jan Scheer und sein Mann Florian Nusch am 2. Oktober zu einem festlichen Empfang in das Mandarin Oriental Hotel ein. Über 800 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft folgten der Einladung, um den Tag der Deutschen Einheit gemeinsam zu feiern. Darunter auch zahlreiche thailändische Ehrengäste, wie S.E. Dr. Chirayu Isarangkun Na Ayuthaya (Mitglied des Kronrats).

Würdigung einer friedlichen Revolution

„Der 3. Oktober 1990 markierte den Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik – des ehemaligen kommunistischen ‚Ostdeutschlands‘ – zur Bundesrepublik Deutschland und somit das Ende der mehr als 40 Jahre anhaltenden schmerzhaften Teilung Europas“, erklärte Scheer vorab in einem Grußwort in den thailändischen Medien. Der Chargé d’affaires führte fort, dass der außerordentliche Mut der DDR-Bevölkerung ausschlaggebend dafür war, das kommunistische Regime zu stürzen und die Wiedervereinigung Deutschlands voranzubringen. Er verwies in seiner Rede auch auf die Bedeutung der KSZE-Schlussakte von Helsinki im Jahr 1975, die Zivilgesellschaften bevollmächtigte, Ost-West-Beziehungen auf allen Ebenen zu führen und den Grundsatz aufstellte, dass die Achtung der Menschenrechte keine interne Angelegenheit sei. In diesem Zusammenhang verwies Scheer auch auf Solidarność, einer polnischen Gewerkschaft, die 1980 aus einer Streikbewegung heraus entstand, und an der politischen Wende 1989 entscheidend mitwirkte. „Weitsichtige politische Führer, insbesondere der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, hatten verstanden, dass politische Unterdrü­ckung in eine Sackgasse führt und begannen die Politik von Glasnost und Perestroika –Transparenz und Wiederaufbau in Osteuropa“, blickte Scheer auf die historischen Ereignisse zurück, die der deutschen Wiedervereinigung vorausgingen. Er verwies auch auf kluge Staatsmänner wie US-Präsident George H.W. Bush, die darauf vertrauten, dass ein wiedervereinigtes Deutschland nicht länger eine Gefahr für den Frieden in Europa darstelle, sondern eine Säule der Stabilität, ein Förderer der Einheit in Europa und ein unerschütterlicher Anhänger einer regelbasierten internationalen Ordnung, basierend auf Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Achtung der Menschenrechte. „Und nicht zuletzt hat der visionäre deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl in weniger als elf Monaten nach dem Fall der Berliner Mauer die einzigartige Situation und Dynamik ergriffen und die deutsche Wiedervereinigung herbeigeführt“, so Scheer.

Freund und Partner seit 156 Jahren

Chargé d‘affairs Jan Scheer (r.) mit Ehemann Florian Nusch (2. v. r.) und Militärattaché Axel Dohmen (2. v. l.) mit Gattin (l.).
Chargé d‘affairs Jan Scheer (r.) mit Ehemann Florian Nusch (2. v. r.) und Militärattaché Axel Dohmen (2. v. l.) mit Gattin (l.).

Der Chargé d’affairs lobte in seinem Grußwort auch die engen diplomatischen Beziehungen zwischen Thailand und Deutschland. So stand das Königreich dem deutschen Volk als Freund und Partner in den verschiedenen Phasen der deutschen Geschichte zur Seite. „Die Grundlagen dafür wurden durch die Unterzeichnung des historischen Vertrags über Freundschaft, Handel und Schifffahrt von S.M. König Mongkut und Graf Eulenburg vor 156 Jahren geschaffen, der die bilateralen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern formell besiegelte“, erklärte Scheer. Er fügte hinzu, dass sich Deutschland darauf freue, die diplomatischen Beziehungen zu Thailand in allen Bereichen weiter zu vertiefen, um sie mit einer frei sowie fair gewählten thailändischen Regierung zu ihrem vollen Potential zu verhelfen.

Auch in diesem Jahr zeigten sich die Gäste zufrieden mit den Bemühungen des Botschaftsteams, eine Feier zum Nationalfeiertag in dieser Größenordnung auszurichten. Sie labten sich an einem üppigen Buffet mit deutschen Spezialitäten sowie exzellenten Weinen und importierten Bieren, das von den Küchenmaestros des Mandarin Oriental Hotel kredenzt wurde. Den Gästen wurde auch die seltene Möglichkeit geboten, das direkte Gespräch mit dem deutschen Chargé d’affairs zu suchen, und auch in Diplomaten-Kreisen zeigte man sich sichtlich beeindruckt von dem gelungenen, stimmungsvollen Empfang der deutschen Auslandsvertretung.

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