Bang-Fai-Rakete explodiert nahe Flugzeug

Foto: The Nation
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UBON RATCHTHANI: Ein Vorfall am Himmel über der Provinz Ubon Ratchathani sorgt für Besorgnis unter Piloten: Eine traditionelle Bang-Fai-Rakete explodierte in nur 300 Metern Entfernung von einem kommerziellen Flugzeug, kurz nach dessen Start vom Flughafen Ubon Ratchathani. Der Pilot des betroffenen Flugzeugs teilte seine Beobachtungen und Bedenken am Freitag (17. Mai 2024) in einem Facebook-Beitrag mit.

Laut seiner Schilderung bemerkte er die Rakete direkt über seinem Flugzeug, bevor sie in etwa 8.000 Fuß Höhe detonierte – das Flugzeug befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Flughöhe von 6.000 Fuß. Es gab keine vorherige Warnung oder Ankündigung des Raketenstarts, was den Vorfall umso gefährlicher machte.

Der Pilot verglich die Bedrohung durch die Bang-Fai-Raketen mit der von Himmelslaternen, die im Norden Thailands während des Yi-Peng-Festivals freigesetzt werden. Im Isaan, dem thailändischen Nordosten, ist das Abfeuern von Bambusraketen eine lang gehegte Tradition, die von Mai bis Juli praktiziert wird, um die Regengötter zu ehren. Das Fest ist geprägt von Musik, Tanz und Umzügen, wobei Wettbewerbe ausgetragen werden, bei denen geschätzt wird, welche Rakete am höchsten fliegt.

Foto: The Nation

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Der Pilot drückte sein Verständnis für die kulturelle Bedeutung dieser Tradition aus, forderte jedoch gleichzeitig eine strengere Regulierung. „Es sollte mit Rücksicht auf die öffentliche Sicherheit praktiziert werden, insbesondere im Luftverkehr“, betonte er und appellierte an die Beteiligten, vor dem Start der Raketen eine Genehmigung von den Luftfahrtbehörden einzuholen und dies nur in genehmigten Gebieten zu tun. Er sprach sich auch gegen das Wetten auf die Flughöhe der Raketen aus, da dies nicht nur das Glücksspiel fördert, sondern die Menschen anspornt, Raketen zu bauen, die immer höher fliegen können.

Der Vorfall wurde vom Piloten umgehend dem Flugkontrollturm gemeldet. Kurz darauf erfuhr er, dass auch ein Pilot der Royal Thai Air Force, der eine ATR-Maschine steuerte, ähnliche Beobachtungen gemacht hatte. Der jüngste Vorfall hat eine Diskussion über die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und mögliche Anpassungen der Traditionen angestoßen, um derartige Gefahren in Zukunft zu vermeiden.

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leschim alex 19.05.24 10:50
Falls es sowas wie eine .....
..... Flugsicherungsbehoerde ueberhaupt gibt koennte diese natuerlich Korridore festlegen innerhalb welchen keine Flugkoerper (Raketen, Ballons, Drachen) gestartet werden duerfen.
Es ist aber blauaeugig zu glauben das sich auch nur einer daran halten wuerde. Thais lassen sich nichts verbieten, schon gar nicht wenns um Traditionen geht. Und Vorschriften / Gesetze werden sowieso von den meisten Einheimischen bestenfalls als "unverbindliche Empfehlung" angesehen - und ignoriert.
Juergen Bongard 18.05.24 22:10
@Schettler, wieder so ein eigentümlicher Beitrag.
Wer redet denn von Dorf-Verantwortlichen? Es gib mit Sicherheit eine Flugsicherungsbehörde in Thailand, welche für Die sicheren An- und Abflüge und überhaupt den Flugraum zuständig ist. Wenn Sie über den Tellerrand Ihres Dorfes nicht hinaussehen können, ist das schon sehr traurig aber erklärt Ihren Beitrag.
18.05.24 18:00
Werter Herr Vogel, vielleicht ändern Sie Ihre
Meinung, wenn diese Raketen auf Ihren Kopf fallen. Dann dürfte es aber zu spät sein. Es geht ja hier auch um ein regionales Verbot zur Sicherheit aller. Auch Thais fliegen mit dem Flugzeug. So ein Unsinn zu verbreiten ist nicht normal.
Jean-Pierre Vogel 18.05.24 17:29
Bambusraketen
Werter Herr Spiegel
Immer alles sofort verbieten. Typisches Bla Bla eines Kulturbanausen. Das ist nicht Deutschland. Farang's sollten, nein dürfen, sich nicht in die Kulturellen Gepflogenheiten anderen Kulturen einmischen. Wenn einmischen, dann nur um gute Tips zu geben ...
Hans-Dieter Volkmann 18.05.24 17:00
Bang Fai Rakete
Da gibt es Menschen, da gilt Tradition über alles.
Juergen Bongard 18.05.24 15:10
Es ist absolut unverständlich, das es überhaupt
möglich ist, in der Nähe eines Flughafens solche Raketen starten zu dürfen. Wir fliegen sehr oft von Ubon Ratchathani nach Bangkok und bekommen nach diesem Vorfall eine Gänsehaut. Die zuständigen Behörden riskieren das Leben von vielen Menschen bei einem Unglück und erst danach wird -vielleicht- gehandelt. die üblichen Bedauernsreaktionen können sie sich dann sparen. Meiner Meinung nach sollten alle Verantwortlich schon jetzt ihrer Posten enthoben werden.
Helmut Spiegel 18.05.24 14:10
Helmut Spiegel
Vor paar Tagen landet solch Raketenmonster irgendwo in einen Garten und jetzt explodiert eine Rakete ueber ein Flugzeug. Es sollte verboten werden.
Thailand im Raketenwahn. Die Regengoetter werden Unheil nicht verhindern koennen.