Autoindustrie hofft auf den Staat

FTI prognostiziert, dass die Automobilproduktion zurückgehen wird. Foto: Thairath
FTI prognostiziert, dass die Automobilproduktion zurückgehen wird. Foto: Thairath

BANGKOK: Vertreter der Autohersteller wollen in dieser Woche die Aussichten der Branche während der Corona-Krise und Marktstrategien zur Stärkung des Absatzes diskutieren, da der Sektor erheblich unter der Pandemie gelitten hat.

Laut dem Verband der thailändischen Industrie (FTI) fordern die Autofirmen vom Staat finanzielle Unterstützung, um nach Monaten des Absatzeinbruchs und der Fabrikschließungen wieder auf die Beine zu kommen. Surapong Paisitpatanapong, Sprecher des Automobilclubs der FTI, sagte, die Pandemie habe der Automobilindustrie erheblich geschadet und viele Werke seien im April geschlossen worden. Einige Unternehmen erwögen, ihre Fabriken für einen weiteren Monat zu schließen und/oder die Arbeitszeiten zu verkürzen.

Sowohl die Inlands- als auch die Exportverkäufe sind drastisch zurückgegangen, da die Reisebeschränkungen weltweit die Nachfrage nach Autos verringern und die Kaufkraft einschränken. Globale Autohersteller wie Toyota, Honda, Mitsubishi, Ford und Mazda legten von März bis April wegen sinkender Verkäufe und der sozialen Distanzierungspolitik der Regierung die Produktionslinien still. Die Automobilindustrie hofft, dass sich die Weltwirtschaft in der zweiten Hälfte dieses Jahres erholen wird und Autoexporte aus Thailand wieder anziehen werden.

„Die Autohersteller werden ihren Geschäftsplan wegen der Ausbreitung von Covid-19 revidieren, aber kein Unternehmen will sein Werk in Thailand schließen", betonte Surapong. Thailand sei der größte Autohersteller in Südostasien. Thailand verfüge über 14 Produktionsstätten zur Herstellung von Autos für den Inlands- und Exportmarkt mit einer Kapazität von über 1 Million Einheiten pro Jahr.

Der FTI hat kürzlich prognostiziert, dass die Autoproduktion in diesem Jahr um 30 Prozent auf 1,33 Millionen Einheiten zurückgehen und möglicherweise um 50 Prozent bis 1 Million Einheiten sinken wird, wenn sich die Krise bis in den Juni hinzieht. Von den 1,33 Millionen Fahrzeugen, die in diesem Jahr voraussichtlich hergestellt werden, sollen jeweils 665.000 Einheiten in den Export gehen oder im Inland abgesetzt werden.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 12.05.20 13:47
Noch in der Krise ruft ein jeder Industriezweig und Betroffener nach dem Staat, Hilfe. Ob man allen Rufenden helfen kann ist eine oekonomische Frage. Nach der Krise werden sich sicherlich nicht alle sofort auf den Kauf eines neuen Autos stürzen. Einige werden ganz lange keines kaufen koennen, da sie keine Arbeit mehr gefunden haben. Viele werden erst mal einen schmalen Haushaltsplan erstellen, um über die Runden zu kommen. Die in der Autoindustrie Beschäftigten hoffen dennoch auf Hilfe und Käufer.
Juergen Bongard 12.05.20 13:44
Da koennte es sein, dass
demnächst Sonderangebote auf den Markt kommen. Diejenigen, welche derzeit einen Neuwagen zum vollen Preis kaufen koennen, dürften wenige sein.