Australischer Filmemacher bleibt in Haft

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PHNOM PENH (dpa) - In Kambodscha muss der australische Dokumentarfilmer James Ricketson weiter im Gefängnis auf einen Prozess wegen Spionage warten.

Die Justiz des südostasiatischen Landes lehnte eine Freilassung auf Kaution am Dienstag ab. Ricketson war im Juni vergangenen Jahres verhaftet worden, weil er eine Kundgebung der Opposition mit einer Drohne aus der Luft gefilmt hatte. Bei einer Verurteilung wegen Spionage drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.

Die Behörden legen dem 68-Jährigen zur Last, Informationen gesammelt zu haben, die die nationale Sicherheit des Landes gefährden. Bei der Verhaftung wurden auch sein Laptop und sein Mobiltelefon beschlagnahmt. Ricketson weist alle Vorwürfe zurück. Bei seiner jüngsten Anhörung sagte er: «Journalismus ist kein Verbrechen.» Ricketson wartet in einem Gefängnis der Hauptstadt Phnom Penh auf seinen Prozess, das wegen der dortigen Zustände berüchtigt ist.

In seiner australischen Heimat haben mehr als 60.000 Menschen eine Petition zu seiner Freilassung unterzeichnet. In Kambodscha ist Regierungschef Hun Sen bereits seit mehr als drei Jahrzehnten an der Macht. In diesem Jahr sollen Wahlen stattfinden. Die größte Oppositionspartei wurde allerdings verboten. In einem internationalen Vergleich, den die Organisation Reporter ohne Grenzen erstellt, liegt Kambodscha bei der Pressefreiheit weit hinten - auf Platz 132 von insgesamt 180 Ländern.

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